In über dreißig Jahren hat das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) mehr als 500.000 Kilometer an Radarprofilen in der Antarktis und in Grönland erfasst. In umfassenden Flugkampagnen haben die Forschenden mit Radarsystemen die Eisschilde sowie deren Wechselwirkungen mit Klima- und geologischen Prozessen erfasst. Entstanden ist ein einzigartiger Datensatz, der entscheidend für das Verständnis von Eisdickenzuständen, interner Schichtung, Bedingungen an der Basis, subglazialer Topographie und physikalischen Eigenschaften innerhalb des Eises ist. Die Daten liefern wertvolle Einblicke in die Eisdynamik, Massenbilanzen sowie die Entwicklung antiker, unter dem Eis verborgener Landschaften.
Mit dem Radar Data Viewer im Helmholtz Marine Data Portal in Kombination mit der Datenplattform PANGAEA macht das AWI diese Datensätze öffentlich zugänglich. Eine dynamische Online-Karte ermöglicht die Erkundung der Arktis- und Antarktisregionen anhand der Radarprofile. Beim Auswählen eines Profils werden Informationen über den verwendeten Radartyp, die Kampagne, verantwortliche Wissenschaftler*innen, Projektbezeichnung und ein DOI-Link zum Herunterladen des Datensatzes über PANGAEA angezeigt.
Für ihren Ansatz und Einsatz, um die Daten konsistent, selbsterklärend und leicht verständlich aufzubereiten und zugänglich zu machen, hat das interdisziplinäre Bremer Datenkompetenzzentrum DataNord Dr. Steven Franke, Dr. Veit Helm und Dr. Daniel Steinhage mit dem Data Champion Award 2025 ausgezeichnet. Der Preis würdigt herausragende Leistungen im Bereich der Forschungsdaten und das besondere Engagement für einen FAIRen Umgang mit Forschungsdaten. Der Award ist mit 1.500 EUR dotiert, die für Anschaffungen oder Ausgaben im Bereich datenintensiver Wissenschaft, Data Science und Forschungsdatenmanagement (FDM) verwendet werden können.
Weitere Informationen zum Data Champion Award 2025
https://www.bremen-research.de/data-champion-award-2025