Unsere Aufgaben

Die Forschungsstelle Potsdam des Alfred-Wegener-Instituts hat 1992 ihre Arbeit aufgenommen. Im Fokus der Forschungsstelle steht die Untersuchung der polaren Landregionen. Geowissenschaftliche Studien in den Periglazialgebieten am Rand der Inlandeise und in Permafrostregionen (Sektion Permafrostforschung und Forschungsgruppe Polare Terrestrische Umweltsysteme) sowie modellierende und experimentelle Untersuchungen atmosphärischer Prozesse in den Polargebieten (Sektion Physik der Atmosphäre) ergänzen das auf die Meere orientierte Forschungsprogramm des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven. Die Wissenschaftler in Potsdam führen Expeditionen in die Antarktis und Arktis durch. Verstärkt widmen sie sich der Arktisforschung - insbesondere den Dauerfrostgebieten Sibiriens und der arktischen Inselgruppe Spitzbergen – da hier der Schlüssel zum Verständnis des Klimageschehens in Europa liegt.

 

Potsdamer InnoLab für Arktisforschung

Im Jahre 2020 hat das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) des Landes Brandenburg eine einmalige Sonderfinanzierung über 2,75 Millionen Euro zum Betrieb des Potsdamer InnoLab für Arktisforschung bewilligt.

 

Luft, Permafrost, Vegetation und das Klima der Vorzeit

Luft, Pflanzenreste und Sedimentarchive aus den Polargebieten liefern den Potsdamer Polarforscherinnen und Polarforschern die notwendigen Informationen über natürliche Klimaveränderungen. So können sowohl kurzfristige Klimaänderungen der Gegenwart als auch komplexe Schwankungen des Klimas über längere Zeiträume verstanden werden. Die Polarregionen mit ihren mächtigen Eiskappen, den ausgedehnten Meereisflächenm, komplexen atmosphärischen Prozessen und den Landregionen mit ausgedehnten Dauerfrostböden sowie Tundra und borealen Wäldern reagieren besonders empfindlich auf Klimaschwankungen. Die Wissenschaftler/innen eruieren die an die laufende Klimaerwärmung gekoppelten heutigen Umweltänderungen und rekonstruieren natürliche Klimaänderungen der Vergangenheit mit Hilfe von Klimaarchiven, beispielsweise terrestrischen Sedimenten. Damit ist es möglich, den Beginn und die Bedeutung menschlicher Einflüsse auf das Klima nachzuweisen und Vorhersagen über die Auswirkungen zukünftiger Eingriffe in das System zu treffen.

 

Deutsches Arktisbüro & Association of Polar Early Career Scientists (APECS)

Seit 2017 ist das Deutsche Arktisbüro am AWI Potsdam angesiedelt und fungiert als Informations- und Kooperationsplattform für deutsche Arktis-Akteure aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft. Es fördert die Sichtbarkeit des deutschen Engagements in der Arktis auf nationaler und internationaler Ebene.

Ebenso seit 2017 befindet sich das APECS-Büro (Association of Polar Early Career Scientists) am AWI Potsdam. Es repräsentiert eine internationale und interdisziplinäre Organisation für Studentinnen und Studenten, Nachwuchsforscherinnen und -forschern (Post-Doc), Jung-Akademikerinnen und Jung-Akademikern an den Universitäten sowie allen Interessierten an Polarforschung.

 

Wissenschaftspark & Regionale Netzwerke

Die Forschungsstelle ist Teil des Wissenschaftsparks Albert Einstein auf dem traditionsreichen Telegrafenberg in Potsdam. Neben dem Alfred-Wegener-Institut sind auf dem Telegrafenberg folgende Einrichtungen vertreten, mit denen im Rahmen der Klima- und Erdsystemforschung eng zusammengearbeitet wird:

  • GeoForschungsZentrum (GFZ)
  • Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)
  • Astrophysikalisches Institut Potsdam (AIP)

Das AWI Potsdam engagiert sich in einer Reihe von regionalen Netzwerken zur Pflege der Zusammenarbeit im Wissenschaftsmanagement und im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit.

  • Forschungsnetzwerk der Geowissenschaften in Berlin und Potsdam (Geo.X)
  • proWissen Potsdam e.V. (proWissen)
  • Landesvereinigung außeruniversitäre Forschung in Brandenburg e.V. (LAUF)
  • Potsdam Research Network (pearls)
  • Potsdam Summer School (PSS)