Dr. Elena Schall & Dr. Jasmin Groß

Die Fähigkeit von Walen, Schallwellen zu hören, spielt eine entscheidende Rolle in ihrem Überleben und Verhalten. Wale verwenden Schall für verschiedene Zwecke, darunter die Kommunikation, die Navigation und die Ortung von Beutetieren.

Zahnwale verwenden sogar eine ganz besondere Fähigkeit, um sich in ihrer Umgebung zu orientieren und Nahrung zu finden. Dieser Prozess heißt Echolokalisation und beinhaltet das Aussenden von Schallimpulsen, die von Objekten in der Umgebung reflektiert werden. Anhand der zurückkehrenden Echos können die Wale dann Entfernungen, Größen und Formen von Objekten bestimmen.

Die Fähigkeit, Schallwellen wahrzunehmen, ist besonders wichtig in den oft dunklen und tiefen Ozeanen, in denen das Sehen eingeschränkt ist, der Pottwal aber zum Beispiel auf die Jagd nach Riesenkraken geht. Die Erfolgschancen dieser Jagd können allerdings erheblich eingeschränkt werden, wenn es im Ozean durch menschengemachten Lärm, wie z.B. Schiffsgeräusche, zu laut wird. Denn Schiffslärm kann die Echolokalisationssignale der Pottwale und deren Echos überlagern und daher die Fähigkeit der Wale beeinträchtigen, Beute präzise zu orten.

Wir erklären, wie die Foschung des AWIs dazu beiträgt die Verbreitung und das Verhalten von verschiedenen Meeressäugern mit Hilfe von akustsichen Unterwasseraufnahmen in den Polarmeeren zu verstehen. Die gewonnenen Erkenntnisse sind von entscheidender Bedeutung für den Schutz der empfindlichen polaren Ökosysteme, weil das Management von menschlichen Aktivitäten, wie Schifffahrt und Fischerei, besser gestaltet werden kann, um Auswirkungen auf Tiere und deren Lebensräume zu minimieren.