AG Nahrungsnetze

Die Arbeitsgruppe ‘Nahrungsnetze’ untersucht Nahrungsnetzbeziehungen von Planktonorganismen und konzentriert sich hierbei vor allem auf Primärproduzenten an der Basis des Nahrungsnetzes (Phytoplankton) sowie deren primäre und sekundäre Konsumenten (z.B. Mikro- und Mesozooplankton).

Planktonische Nahrungsnetze sind hochkomplex, sie beinhalten eine Fülle verschiedener Nahrungsinteraktionen und sind durch eine starke räumliche und zeitliche Dynamik gekennzeichnet.

Die Charakterisierung von Nahrungsnetzen in Schelfmeerökosystemen ist für uns von zentralem Interesse. Mithilfe von freilandbasierten und experimentellen Ansätzen untersuchen wir den Einfluss von externen (z.B. Nährstoffe, Temperatur, Licht, CO2, O2) und internen Faktoren (intra- und interspezifische Wechselbeziehungen) auf die Struktur und Dynamik von Nahrungsnetzen.

Die kleinsten Konsumenten im Plankton, sog. Mikrograzer, spielen eine entscheidende Rolle als Bindeglied zwischen mikrobiellen und klassischen Nahrungsnetzen. Aus diesem Grund schenken wir Protozoen (z.B. Ciliaten, heterotrophe Dinoflagellaten) und kleinen Metazoen (z.B. Copepoda, meroplanktische Larven) im Plankton besondere Beachtung.

Mit Hilfe von multitrophischen Ansätzen wollen wir die Rolle von Nahrungsquantität und -qualität für den Energietransfer zwischen den trophischen Ebenen und für die Struktur von Nahrungsnetzen bewerten. Darüber hinaus führen wir Experimente mit Nordseeplankton in Mikrokosmen im Labor und Mesokosmen im Freiland durch, um zu verstehen, wie sich der globale Wandel auf die planktonischen Nahrungsnetze auf verschiedenen Organisationsebenen (Individuum, Population und Gemeinschaft) auswirkt.

Nordsee-Plankton

Planktonische Organismen spielen im marinen Nahrungsnetz eine zentrale Rolle und sind von essentieller Bedeutung für ein gesundes Ökosystem. Planktonische Organismen sind Schlüsselindikatoren für Veränderungen in einem marinen Ökosystem und aus diesem Grund werden die Hauptplanktongruppen in der AG Nahrungsnetze betrachtet.