Das AWI ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren und verfolgt deren übergreifende Ziele im Pakt für Forschung und Innovation. Wir beteiligen uns in eigener Verantwortung an der Mission der Helmholtz-Gemeinschaft, durch strategisch-programmatische Spitzenforschung, um Lösungen zu großen und drängenden Fragen der Gesellschaft zu erarbeiten. Gegründet 1980 in Bremerhaven gehören wir zu den international führenden Zentren der Polar- und Meeresforschung und leisten signifikante Beiträge zur Erdsystem-, Klima- und Biodiversitätsforschung in den Polarregionen, Meeren und Küstengewässern. Übergreifendes Forschungsziel ist es, vergangene, gegenwärtige und zukünftige Veränderungen der Umwelt aus mariner und polarer Perspektive zu entdecken, zu verstehen und die wissenschaftliche Erkenntnis daraus in die Gesellschaft einzubringen.

Unsere Forschungsschwerpunkte tragen besonders zu den Nachhaltigkeits-Entwicklungszielen 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz) und 14 (Leben unter Wasser) sowie 15 (Leben an Land) und 17 (Wissens- und Technologietransfer in Partnerschaften zu Erreichung der Ziele) der United Nations (UN) bei. Wir erforschen unsere natürlichen Lebensgrundlagen wie Luft, Wasser, Böden, Kryosphäre und biologische Vielfalt. Wir leisten dabei unter Einsatz unserer wissenschaftlichen Infrastruktur wie Laboren, Forschungsschiffen, -flugzeugen, -stationen sowie Software-Infrastrukturen einen zentralen Beitrag zur integrierten Erforschung des Erdsystems im gemeinsamen Programm des Forschungsbereichs „Erde und Umwelt“. Wir beteiligen uns umfassend an der Erschließung des Potentials von digitalen Informationstechnologien für die Forschung und für die Gesellschaft.

Maßgeblich für die Arbeit an unseren Standorten in Bremerhaven, Potsdam, Sylt, Helgoland und Oldenburg sowie überall, wo unsere Mitarbeitenden wirken, ist das multidisziplinär und auf Kooperation angelegte Forschungsprogramm einschließlich seiner Drittmittelförderung und der Betrieb der Forschungsinfrastruktur, dessen spezifische Ziele und Qualität auf nationaler und internationaler Ebene dynamisch weiterentwickelt werden. Wir arbeiten nach den Grundsätzen guter wissenschaftlicher Praxis und fördern die Freiheit der Wissenschaft.

Über Kooperation gemeinsam Ziele erreichen und Vernetzung fördern

Wir erforschen Erdsystem-Prozesse von der Tiefsee, über die Kryosphäre, bis zur Atmosphäre und sorgen für ein besseres Verständnis von Polar-, Meeres- und Küstenregionen. Mit der Integration verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen und Methoden an unserem Institut und in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnern tragen wir dazu bei, Ursachen und Wirkungen natürlicher und menschgemachter Veränderungen wie den Klimawandel besser zu verstehen.

Gemeinsam mit dem Forschungsbereich Erde und Umwelt der Helmholtz Gemeinschaft haben wir für den erforderlichen integrierten Ansatz im Forschungsprogramm Querschnittsziele entwickelt: (i) neuartige Forschungsmethoden, (ii) den Aufbau einer innovativen und zugänglichen Infrastruktur für Forschung, Daten und Beobachtung, (iii) ein tiefes und systemisches Prozessverständnis, (iv) übertragbares Wissen und Technologien, (v) Wissen, das der internen und externen Kapazitätsentwicklung dient und (vi) Know-how und Instrumente für die Analyse, Prognose und Wissenssynthese.

Wir arbeiten dazu eng mit vielen nationalen und internationalen Instituten und Organisationen zusammen. Durch das Teilen von Daten, Wissen, Infrastrukturen, Ressourcen und Personal entstehen langfristige Kooperationen, die unsere Arbeit sowie die Forschung weltweit bereichern und unterstützen. Die enge Zusammenarbeit mit Universitäten und Hochschulen in der Polar- und Meeresforschung erkennen wir als ein wesentliches Element der Weiterentwicklung wissenschaftlicher Spitzenstandorte in Deutschland.

Durch die Bereitstellung und den Betrieb großer Forschungsinfrastrukturen einschließlich ihrer digitalen Komponenten wird das nationale, europäische und internationale Wissenschaftssystem und der Transfer von Wissen und Technologien in die Gesellschaft unterstützt. Dabei ist uns die Beteiligung am gesellschaftlichen Dialog durch verschiedene Formen der Wissenschaftskommunikation ein hohes Anliegen.

Als Mitglied der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) sowie weiteren nationalen und internationalen Verbänden arbeiten wir an einer Stärkung des nachhaltigen Umgangs mit den Küsten, Meeren und Ozeanen durch Forschung, Datenmanagement und Digitalisierung sowie Infrastrukturen und Transfer.

Förderung von Talent und Diversität ist die entscheidende Investition in die Zukunft

Vielfalt zeichnet nicht nur unsere Forschungsthemen aus, sondern auch das Arbeitsumfeld am Institut. Wir fördern wissenschaftlichen und wissenschaftsunterstützenden Nachwuchs und lebenslanges Lernen. Wir entwickeln Wissensaustausch laufend weiter und unterstützen ein forschungsbezogenes Weiterbildungsangebot. Die Gewinnung und Förderung der besten Talente für die Vielfalt von Leistungen in der Wissenschaft einschließlich ihrer Infrastruktur und Verwaltung und die offene, diverse und teamorientierte Wissenschaftskultur sind wichtige Elemente unserer Arbeit. Wir engagieren uns deshalb schon im schulischen Bereich, in der betrieblichen Ausbildung und im Studium. Wir kooperieren vielfältig mit Hochschulen und bieten Promovierenden sowie Postdocs neben guten Arbeitsbedingungen auch eine strukturierte Qualifikation. Unserem Personal stehen vielfältige Weiterbildungsformen zur Verfügung. Die Förderung von Digitalkompetenz und Data Science Qualifikationen ist ein essentielles Element unserer Personalentwicklung. Wir begreifen Chancengleichheit und Diversität unserer Mitarbeitenden als wesentliche Werte, fördern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und verbessern die Integration von internationalen Mitarbeitenden sowie von Menschen mit Behinderungen.

Infrastrukturen für die Polar- und Meeresforschung - Arbeitsplätze in extremen Regionen der Erde bereitstellen

Für die Polar- und Meeresforschung sichern wir den nachhaltigen Zugang zu und die Präsenz in klimatisch und logistisch extremen Regionen der Erde. Entsprechend ihrer analogen sowie digitalen Nutzung entwickeln wir umfassende dynamische und reflexive Strategien für unsere Infrastrukturen in Bezug auf Planung, Bau, Betrieb, Bereitstellung und Finanzierung. Unsere Nutzergemeinschaften sind in wesentliche Strategieprozesse eingebunden und tragen zur Exzellenz und Nachhaltigkeit der Nutzung bei. Gute Praxis in der gemeinschaftlichen, internationalen Nutzung der Infrastrukturen, Gesundheit, Sicherheit, Arbeitsschutz und Umweltschutz sind essentielle Rahmenbedingungen für unsere Expeditionen und deren logistische Unterstützung.

Nachhaltigkeit und Innovation prägen die Arbeit am AWI - Eine Stimme der Polar- und Meeresforschung im Transformationsprozess

Wir nutzen unser vielfältiges Wissen, um die Rolle der Polar- und Meeresregionen für die Erde sowie menschliches und nicht-menschliches Leben zu vermitteln und Wege zu mehr Nachhaltigkeit aufzuzeigen, sowie vor Risiken gesellschaftlichen Handelns zu warnen.

Wir sind in der Öffentlichkeit präsent und fördern einen fundierten und verständlichen Dialog über unsere Forschung mit der Gesellschaft. Wir legen großen Wert auf eine wissensbasierte Beratung für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

In allen Institutsbereichen fördern wir die Entstehung von Erfindungen sowie die Entwicklung umweltfreundlicher Innovationen. Zur Ausreifung innovativer Technologien und Dienstleistungen sowie zur Konzeption von Geschäftsideen steht uns ein interner Innovationsfonds zur Verfügung. Die Entwicklung nachhaltiger Technologien einschließlich transfer- und gründungsorientierter Trainings- und Weiterbildungs-Angebote sowie die Kooperation mit Unternehmen zielt darauf ab, aus unseren Forschungsergebnissen eine möglichst große Wirkung für nachhaltige Lösungen zu erzielen.

Entsprechend der Definition der Brundtland-Kommission von 1987 und dem „Leitfaden Nachhaltigkeitsmanagement in außeruniversitären Forschungsorganisationen“ (Verbundprojekt LeNa) von 2016 definieren wir Nachhaltigkeit als integrativen Begriff anhand der Dimensionen Umwelt, Ökonomie und Soziales. In der Weiterentwicklung unserer Standorte und Infrastrukturen in Bezug auf Nachhaltigkeit setzen wir uns ein für Lösungen zu klima- und umweltfreundlichem Bau, Sanierung, Betrieb und Nutzung. Wir legen außerdem großen Wert auf nachhaltige Organisationsführung, Personalentwicklung sowie Wissens- und Technologietransfer. Hohe Standards im Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz gelten am AWI als Selbstverständlichkeit.

Als Gemeinschaft und als Team sind wir stark

Wir legen großen Wert darauf, unseren Mitarbeitenden einen attraktiven Arbeitsplatz zu bieten, der von Vielfalt und Chancengleichheit geprägt ist. Das tägliche Miteinander am Institut gestalten Menschen unterschiedlicher Fachdisziplinen, Prägungen und Charaktere. Gegenseitige Wertschätzung ist hierbei die Basis für ein gelingendes Miteinander. Hierzu gehört auch, dass wir Leistungen anerkennen, indem wir Dank und Lob aussprechen. In einer offenen Kommunikation bringt jede Person ihre eigenen Vorstellungen und Vorannahmen ein. Diese unterschiedlichen Einstellungen, Beobachtungen und Empfindungen werden anerkannt und in einem dynamischen Prozess stetig reflektiert, um einen gemeinsamen Konsens zu finden. In der täglichen Zusammenarbeit sind Fehler, Verletzungen und Auseinandersetzungen nicht zu vermeiden. Es gehört zu unserer Institutskultur, derartige Konflikte offen und frühzeitig anzusprechen und einander zugewandt an einer Lösung zu arbeiten.

Wir fördern die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Technik und Administration über alle Standorte hinweg. Kollegialität und die Förderung von Teamarbeit und selbstständigem Projektmanagement prägen unsere Institutskultur. Wir haben den Grundsatz, an jedem Arbeitsplatz lebenslanges Lernen mit reflexivem, selbständigem und verantwortlichem Handeln zu kombinieren. Diskriminierung und Rassismus in jeder Form lehnen wir ab und bemühen uns um eine offene, freiheitliche Wissenschaftskultur auch in der internationalen Zusammenarbeit. Wir unterstützen die Selbstverpflichtung der Allianz der Wissenschaftsorganisationen in Deutschland, die Freiheit der Wissenschaft zu schützen, sich gegen ihre Beschränkungen zur Wehr zu setzen und sie für künftige Herausforderungen zu stärken.