Verteilung der globalen Großen Magmatischen Provinzen. Die meisten Großen Magmatischen Provinzen sind rot markiert, was bedeutet, dass sie zwischen 150 und 50 Millionen Jahre vor heute gebildet wurden. Dieser Zeitraum scheint ein sehr aktiver Zeitabschnitt des Erdmantels gewesen zu sein.

Große Magmatische Provinzen bestehen aus massiven magmatischen Ablagerungen und Intrusionen. Während ihr Bildungsprozess noch heftig diskutiert wird, stehen Relevanz und Impact auf Umwelt außer Frage. Es ist also wichtig, die zeitliche, petrologische und geodynamische Bildung von Große Magmatische Provinzen zu verstehen.

Große magmatische Provinzen lassen sich sowohl auf Kontinenten als auch im Ozean finden. Zu ihnen werden kontinentale Flutbasaltprovinzen, vulkanische passive Kontinentalränder, ozeanische Plateaus, untermeerische Rücken und Ozeanbecken Flutbasalte gezählt. Der Magmatismus, welcher mit Großen Magmatischen Provinzen in Verbindung gebracht wird, wird auf 10 % des Massen- und Energietransfers vom tiefen Erdinnern an die Erdoberfläche abgeschätzt. Dieser Transfer ist deutlich episodisch in geologischen Zeitabschnitten, d.h. in Millionen von Jahren. Große Magmatische Provinzen haben signifikante Auswirkungen auf die Umwelt. Basaltische Eruptionen an der Erdoberfläche setzen enorme Mengen an Wärme und flüchtige Gasen/Elemente wie CO2, Schwefel, Chlor und Fluor frei. Abhängig von der geographischen Breite können diese flüchtigen Gase/Elemente leicht die Stratosphäre (12-50 km der Atmosphäre) erreichen, wo sie eine längere Verweildauer haben und sich weiter über den Globus verbreiten können; sie haben also dort eine stärkere Auswirkung auf das Klima. Die Bildung von Großen Magmatischen Provinzen ist weiterhin als Ursache der Freisetzung von Methan über das Schmelzen von Gashydraten identifiziert worden.

Es wird angenommen, dass ozeanische Plateaus und kontinentale Flutbasaltprovinzen durch Eruptionen von einem Schlotsystem oder einem System von Spalten gebildet werden. Auf diese Weise können Magma-fördernde Gebiete gleichzeitig eine einzige Große Magmatische Provinzen bilden, wie wir es z.B. für Island beobachten können, das ein Konglomerat von vielen Vulkanen ist.

Es ist interessant zu sehen, dass die Mehrzahl der weltweit gefundenen Großen Magmatischen Provinzen im Zeitraum zwischen 150 und 50 Millionen Jahren vor heute gebildet wurde. Sehr wenige Große Magmatische Provinzen entstanden vor 150 Millionen Jahren vor heute und nach 50 Millionen Jahren vor heute. Im gleichen Zeitraum waren die Bildungsraten vom Meeresboden ebenfalls erhöht. Die Episodizität der Ablagerung von Großen Magmatischen Provinzen scheint Variationen in der Zirkulation des Erdmantels zu reflektieren; der Zeitraum 150-50 Millionen Jahre vor heute scheint eine sehr aktive Zeit zu repräsentieren, eine Art Sodbrennen des Erdmantels. Im gleichen Zeitabschnitt war der globale Ozean durch starke chemische Variationen, hohe Temperaturen, hohen Meeresspiegel, episodische Ablagerung von Schwarzschiefern, hohe Produktion von Kohlenwasserstoffen und Massensterben von marinen Organismen gekennzeichnet. Es wird ein ursächlicher Zusammenhang dieser Umweltveränderungen mit der Bildung Großer Magmatischer Provinzen  vermutet.

Um die Bedeutung der Bildung Großer Magmatischer Provinzen für die Umwelt zu verstehen und zu quantifizieren, müssen seismische Studien in Verbindung mit einer Beprobung nicht nur der Oberfläche, sondern auch der tieferen Struktur (etwa durch Bohrungen) durchgeführt werden. Diese Untersuchungen sollten dann durch eine numerische Simulation der Ausbreitung von flüchtigen Gasen/Elementen und Wärme sowohl in der Atmosphäre als auch im Ozean und des Effekts auf Flora und Fauna komplettiert werden.