Ozean- Schelfeis Wechselwirkung

Der zunehmende Massenverlust des antarktischen und grönländischen Eisschildes und damit der Anstieg des globalen Meeresspiegels ist eng verknüpft mit der Erwärmung der polaren Ozeane.

Durch Förderbänder im Eisschild – den Eisströmen – wird Inlandeis Richtung Ozean in die angrenzenden Schelfeise transportiert. Diese bilden riesige Eiszungen, welche auf dem Ozean schwimmen, da sie durch das Ausdehnen in weite Meeresbuchten an Eisdicke verlieren und zudem ist Eis leichter als Wasser (910 kg/m3 zu 1028kg/m3).

An den Rändern und oftmals auch im Inneren ("aufgepinnt" an ehemalige Inseln) sind Eisschelfe im Kontakt mit der Bodentopographie. Diese bremst die Schelfeise und daher den Transport der Eisströme zum Meer hin ab. Durch erhöhtes Schmelzen an der Eisunterseite der schwimmenden Schelfeise wird die Bremswirkung vermindert, z.B. wenn sich die Eiszunge von unterseeischen Inseln ablöst und diese reibungslos überströmt werden. Folglich erhöht sich die Geschwindigkeit der Eisströme.

Nur Eis aus dem Inland kann zur Meeresspiegelerhöhung beitragen da es beim Eintritt in den Ozean Meerwasser verdrängt. Ein schwimmendes Schelfeis hat dies schon getan. Sein Schmelzen, wie auch das von Eisbergen, erhöht den Meeresspiegel nicht. Dies kann man ganz einfach nachvollziehen, wenn man den Wasserstand beim Schmelzen eines Eiswürfels im Wasserglas beobachtet.

Foto: Yannick Kern

 

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Dr. Hartmut Hellmer