Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat am 25.02.22 als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine in Abstimmung mit Auswärtigem Amt und Bundeskanzleramt eine grundlegende Änderung seiner Kooperationspolitik mit Russland und Belarus angekündigt. National und international verfolgt diese das Ziel, die russische Regierung soweit wie möglich zu isolieren. Aus diesem Grund werden auch alle laufenden und geplanten Projekte des Alfred-Wegener-Instituts mit staatlichen Stellen in Russ­land eingefroren und/oder kritisch überprüft. Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Adresse taskforce.ukraine@awi.de.

Dynamik Arktischer Seesysteme

Die terrestrische Arktis ist eine Schlüsselregion des fortschreitenden Klimawandels. Insbesondere Sibirien bietet das Potenzial, klimatische und ökologische Zusammenhänge zwischen arktischen und borealen Gebieten der nördlichen Hemisphäre aufzuzeigen. Um unser Verständnis der Reaktion von See-Ökosystemen auf den heutigen und vergleichbare Klimawandel in der Vergangenheit zu erweitern, führen wir paläoökologische Untersuchungen mit Sedimenten aus Seen entlang von Nord-Süd- und West-Ost-Transekten durch.

Unsere Forschungsschwerpunkte sind

  • Paläoklima und Biodiversität: Telekonnektion von Klimaänderungen in Nord-Eurasien seit der letzten Vereisungsphase im Zusammenhang mit Diatomeen-Diversität und Kohlenstoffablagerung
  • See-Ontogenie: Erforschung interner, unabhängiger Seesystementwicklung in Zusammenhang mit den dynamischen Prozessen im Einzugsgebiet
  • Budgetierung von Kohlenstoffeintrag und anorganischen Elementen in Seebecken
  • Saisonalität und Extremereignisse: Wie beeinflussen Veränderungen in der Wintereisbedeckung und der Sommerphase (offenes Wasser) das arktische Seesystem? Wie sehr wirken sich Extremereignisse auf das Ökosystem aus?
  • Menschlicher Einfluss: Veränderungen der Seesysteme als Reaktion auf historische anthropogene Aktivitäten.
  • Data Science Ansätze: Multi-Standort Indikator-Analyse. Prozessierung von Proxydaten zur Validierung von Palaeoklimamodellen.

Unser Multi-Proxy-Ansatz umfasst parametrische Messungen von See-Schichten, Entnahme von Sedimentkernen, und Probenanalyse im Labor. Die genutzten Umweltindikatoren beinhalten Diatomeen (einschließlich Taxonomie, Opalisotope, und "ancient DNA"), Pollen, Chironomiden, geochemischen (XRF Elemente und XRD Mineralien) und physikalischen Sedimenteigenschaften (Korngröße), sowie multivariate Statistik.

Leitung

Dr. Boris K. Biskaborn

Team

Prof. Dr. Bernhard Diekmann

Dr. Larisa Nazarova (Guest from Federal University Kazan)

Stuart Vyse (Doctoral student)

Gregor Pfalz (Doctoral student)

Lara Hughes-Allen (Doctoral guest student, GEOPS, MOPGA)

Amy Forster (Undergraduate student)

Tim Kröger (Undergraduate student)

Adrian Schnitt (Undergraduate student)

Alexander Rudolf (Undergraduate student)

Rebecca Morawietz (Undergraduate student)

Jenny Barsch (Undergraduate student)

Helene Scheidemann (Undergraduate student)

Data Science approach for spatio-temporal analyses of sediment core proxy data from Arctic lakes: palaeoclimate, biodiversity and carbon sequestration