Reflexionsseismik

Die Reflexionsseismik ist ein Verfahren der Seismik, das zur Bestimmung von Schichtgrenzen im Erdinneren eingesetzt wird. Diese Schichtgrenzen werden durch eine Änderung des Materials (z.B. Sediment, magmatisches Material), aber auch durch geologische Ereignisse wie Erosion oder Änderungen der Ablagerungsbedingungen oder tektonische Bewegungen erzeugt und dokumentieren sich in Modifikationen der Dichte und/oder der Wellengeschwindigkeit des abgelagerten Gestein. Reflexionsseismische Messungen zielen darauf ab, aus reflektierten seismischen Wellen Erkenntnisse über die Untergrundstruktur zu gewinnen und geologische oder geophysikalische Grenzflächen zu rekonstruieren. Seismische Wellen werden künstlich erzeugt, in der marinen Seismik primär mittels Luftpulsern, breiten sich dann im Untergrund aus und werden an Grenzflächen reflektiert und gebrochen. Ein kleiner Teil des reflektierten Wellenfeldes gelangt zurück zur Erdoberfläche, seine Energie und der zeitliche Einsatz der Wellenbewegung wird dort mit Geophonen, in der marinen Seismik mit Hydrophonen in einem Streamer, registriert. An Schichtgrenzen wird die seismische Welle, wie ein Lichtstrahl an optischen Grenzen, bei Übergang von einer Schicht in eine andere weiterhin in andere Wellentypen konvertiert.

Die einzelnen seismischen Wellen werden mit einer Vielzahl an Geophonen/Hydrophonen registriert, um über eine ‚Stapelung‘, ein Aufaddieren der einzelnen Registrierungen, das Verhältnis von Nutz- zu Störsignal zu verbessern. Man spricht dabei von Mehrkanalseismik.