CLOC – Kosmische Verbindung von Eis und Meer

Das Erdsystem ist gekennzeichnet von komplexen Wechselwirkungen deren Dynamik und Kausalität nicht vollständig verstanden ist. Durch Rückkopplungseffekte zwischen verschiedenen Prozessen besteht die Gefahr, dass Schwellen überschritten werden, welche in einen anderen Zustand des Systems führen. Dies ist in der Vergangenheit vielfach eingetreten und ermöglicht uns, die zugrundeliegenden Prozesse zu analysieren.

Die Helmholtz Nachwuchsgruppe CLOC versucht ein tiefergehendes Verständnis dieser Ereignisse zu ermöglichen. Der Schlüssel dazu sind verbesserte Datierungsmethoden, welche einen genauen Vergleich verschiedenster Klimaarchive, wie z.B. Eisbohrkerne, Sedimente, Baumringe oder Tropfsteine erlauben. CLOC forscht daran, wie wir kosmogene Radionuklide wie 10Be, 14C, 36Cl, 26Al nutzen können, um verschiedene Klimaarchive miteinander zu synchronisieren.

Das Ticken der kosmischen Uhr

Kosmogene Radionuklide werden durch einfallende galaktisch kosmische Strahlung in der oberen Atmosphäre produziert. Bei hohen kosmischen Strahlungsflüssen werden mehr kosmogene Radionuklide produziert und weniger, wenn der Einfluss kosmischer Strahlung gering ist – ein globales Signal, welches von der Stärke des Erdmagnetfeldes und der Aktivität der Sonne abhängt. Die kosmogenen Radionuklide werden anschließend in Eis, Bäumen, Sedimenten und anderen Klimaarchiven eingelagert und erlauben somit die Rekonstruktion dieses Signals. Anhand dessen können wir nicht nur frühere Änderungen des Erdmagnetfeldes und der rekonstruieren, sondern auch verschiedene Klimaarchive miteinander synchronisieren.

CLOCs Forschung beschäftigt sich mit der Verbesserung und Anwendung dieser Methodik auf verschiedene Regionen, Zeitskalen und Klimaphänomene.