AWI - Biologische Anstalt Helgoland

1892 wurde das Forschungsinstitut Biologische Anstalt Helgoland (BAH) gegründet, das seit 1998 zum Alfred-Wegener-Institut gehört. Die WissenschaftlerInnen der BAH untersuchen die Ökologie unserer Küsten- und Schelfmeersysteme. 

Mit der Langzeitdatenserie „Helgoland Reede“ wird die weltweit detaillierteste Planktonreihe erhoben. An der BAH werden Schüler und Studenten in den Meereswissenschaften ausgebildet und es bestehen Kooperationen mit Gastforschern, die regelmäßig für ihre Forschungsarbeiten auf die Insel kommen. Am wissenschaftlichen Tauchzentrum wird im Rahmen der Ausbildung zum Forschungstaucher das wissenschaftliche Arbeiten unter Wasser gelehrt.

Forschung seit 1835

Die Biologische Anstalt Helgoland ist ein integraler Teil des AWIs, mit zusätzlich einer ganz langen eigenen Geschichte. Schon in 1835 bewies der Naturforscher Christian Gottfried Ehrenberg, dass das Meeresleuchten um Helgoland durch den mikroskopisch kleinen Einzeller Noctiluca scintillans hervorgerufen wird. Auch der Wissenschaftler Johannes Müller erkannte das Potential der Insel: Er begründete 1845 auf ihr die Planktonforschung.

Zur "Königlichen Biologischen Anstalt" wurde Helgoland 1892 durch das preußische Kultusministerium Helgoland ernannt. Sie entwickelte sich in den Folgejahren zu einer international anerkannten Stätte meeresbiologischer Forschung. Im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört, wurde die Biologische Anstalt Helgoland 1959 neu eröffnet. Seit 1998 gehört sie zum AWI.

Woran wir forschen

Küstenmeere sind sehr variable Ökosysteme, mit einer Variation auf allen Zeitskalen von Sekunden bis Jahrzehnten und räumlichen Skalen von mm bis km.

Die Forschung der AWI-Sektion Ökologie von Schelfmeersystemen umfasst unter anderem:

  • Auswirkungen natürlicher und nicht-natürlicher Variabilität und Änderungen pelagischer und benthischer Lebensgemeinschaften.
  • Reaktionen der Physiologie, der Ökologie und der Evolution einzelner Organismen auf unterschiedliche Stressoren. Untersucht werden Bakterien und Viren, Planktonorganismen und Fische in unterschiedlich großen experimentellen Ansätzen (Labor, Mesokosmen, Feldversuche).
  • Datenanalyse der Langzeitdatenreihe „Helgoland Reede“, der COSYNA Unterwasserobservatorien und anderer langfristiger Beobachtungsdaten.
  • Bestandsstärkung und Wiederansiedlung bedrohter heimischer Tierarten: Europäischer Hummer und Europäische Auster.