PS106/2 - Wochenbericht Nr. 9 | 16. - 23. Juli 2017

Woche 9: Endlich Fisch!

[20. Juli 2017] 

Mit dem Übergang in die offenere Eisrandzone der Barentssee östlich Spitzbergens konnten wir endlich die Fischerei mit dem Grundschleppnetz angehen. Durch die weit nach Süden reichende und dichte Eisbedeckung in unserem Untersuchungsgebiet konnte die Fischerei zum weit überwiegenden Teil nur gegen Ende der Expedition durchgeführt werden. Dieser Aufschub hatte die Geduld der Fischereibiologen an Bord auf eine harte Probe gestellt. Die 1,5-tägige Anfahrtszeit vom Ende des letzten CTD-Transektes bis zur Ankunft in der Barentssee wurde von der Mannschaft genutzt, um das große Grundschleppnetz einsatzfähig zu machen. Um dies zu ermöglichen, wurden die anderen geschleppten Netze (SUIT und RMT) verstaut.

Für die Fischerei blieben uns drei Arbeitstage, bis Polarstern das Untersuchungsgebiet verlassen sollte, um rechtzeitig unseren Zielhafen Tromsø zu erreichen. Wichtige Ziele der Expedition hingen nun von den Fängen des Grundschleppnetzes ab, denn unsere Ausbeute an Polardorschen aus den eisbedeckten Gebieten war leider weit hinter den Erwartungen zurück geblieben. Entsprechend stieg die Spannung an Bord, als das erste Netz nach 15 Minuten am Meeresgrund wieder eingeholt wurde (Bild 1). Dann die Erleichterung: Der Polardorsch war da! Insgesamt konnten wir in den drei verbliebenen Tagen sieben Mal das Netz auswerfen. Sieben Mal war es voll mit Polardorschen. Es waren überwiegend junge Tiere mit einer Länge zwischen 8 und 22 cm. Die Wissenschaftler konnten nun hunderte Fische für morphologische, biochemische und molekularbiologische Analysen beproben (Bild 2). Etwa 200 Fische wurden in die mitgeführten Aquarien gegeben und werden lebend nach Bremerhaven überführt. Die Grundschleppnetzfischerei wurde durch tägliche CTD-Profile, Multinetz- und LOKI-Einsätze ergänzt. Am Mittag des 17. Juli dann endete das Stationsprogramm von PS 106. Seitdem ist Polarstern auf direktem Kurs nach Tromsø. Bis wir die 12-Meilen-Zone des norwegischen Festlands erreichen, laufen unsere automatisierten Messungen weiter, wie z.B. die atmosphärenwissenschaftlichen Messungen, molekulare Beprobung von Algengemeinschaften mit AutoFIM und unser Zooplankton- und Fischereiecholot.

Inzwischen sind alle Kisten gepackt und in Container verstaut und die Labore gereinigt. Mannschaft und Wissenschaftler blicken auf eine arbeitsreiche, aber erfolgreiche Expedition zurück. Wir verabschieden uns mit den Worten des großartigen Douglas Adams:

Auf Wiedersehen, und danke für den Fisch!

Mit den besten Wünschen von Mannschaft und Wissenschaftlern

Hauke Flores, Fahrtleiter

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