Ein Jahr eingefroren im Nordpolarmeer

MOSAiC - Multidisciplinary drifting Observatory for the Study of Arctic Climate

Es ist die größte Arktisexpedition der Geschichte: Von Herbst 2019 an driftete der deutsche Forschungseisbrecher Polarstern eingefroren durch das Nordpolarmeer. Auf der MOSAiC-Expedition erforschten Expeditionsteilnehmende von Institutionen aus 20 Ländern die Arktis im Jahresverlauf. Sie überwinterten in einer Region, die in der Polarnacht nahezu unerreichbar ist. Allein die Naturgewalt der Eisdrift bot ihnen diese einmalige Chance. Auf einer Eisscholle schlugen sie ihr Forschungscamp auf und verbanden es mit einem kilometerweiten Netz von Messstationen.

Kaum eine Region hat sich in den vergangenen Jahrzehnten so stark erwärmt wie die Arktis. Ziel des MOSAiC-Projekts war es daher, den Einfluss der Arktis auf das globale Klima besser zu verstehen. Es ist damit ein Meilenstein für die Klimaforschung, die gewonnenen Daten sind wertvoll für Generationen. Die Mission unter Leitung des Alfred-Wegener-Instituts war verbunden mit noch nie dagewesenen Herausforderungen. Eine internationale Flotte von Eisbrechern, Helikoptern und Flugzeugen versorgte das Team auf dieser extremen Route. Geeinte Kräfte führten die Expedition zum Erfolg. Bis Oktober 2025 sind weit über 200 wissenschaftliche Fachpublikationen erschienen - und die Arbeit mit dem einmaligen Datenschatz geht weiter. 

 

Jubiläum

Bereits fünf Jahre ist es hier, dass die MOSAiC-Expedition am 12. Oktober 2020 in Bremerhaven endete. Wer in Erinnerungen schwelgen möchte: hier das Video zum Welcome back

Polarlichter über dem zentralen Arktischen Ozean, fotografiert von Bord des deutschen Forschungseisbrecher Polarstern.

MOSAiC-TV-Doku

Bis zum 2. November 2025 ist die TV-Dokumentation in der ARD-Mediathek verfügbar.
MOSAiC-App

Rückblick auf die Expedition

Erinnerungen an die Expedition gibt es in der MOSAiC-Web-App: Tagebuch aus dem Eis

MOSAiC-Website

Auf der englischen Projektwebsite sind tiefergehende wissenschaftliche Infos dargestellt

News

Photosynthese im fast Dunklen

Photosynthese im fast Dunklen

Photosynthese kann in der Natur auch bei extrem niedrigem Lichteinfall stattfinden. Dies ist das Ergebnis einer internationalen Studie, die die Entwicklung von arktischen Mikroalgen zum Ende der Polarnacht untersucht hat. Die Messungen fanden im Rahmen der MOSAiC-Expedition auf 88 ° nördlicher Breite statt und ergaben, dass selbst so weit im Norden Mikroalgen schon Ende März durch Photosynthese Biomasse aufbauen können. Zu diesem Zeitpunkt steht die Sonne kaum über dem Horizont, sodass es im Lebensraum der Mikroalgen unter der Schnee- und Eisdecke des Arktischen Ozeans noch nahezu komplett dunkel ist. Die Ergebnisse der jetzt in

Biologische Schatztruhe im Nordpolarmeer geöffnet

Biologische Schatztruhe im Nordpolarmeer geöffnet

Internationale Forschende haben während der MOSAiC-Expedition einen umfassenden Genomdatensatz des marinen polaren Ökosystems erhoben. In der Fachzeitschrift PLoS Biology stellen sie jetzt vor, wie dieser Datensatz dazu beitragen kann, die Artenvielfalt zu messen und zu verstehen, wie sich das Verschwinden des Meereises aufgrund des Klimawandels auf das arktische Ökosystem auswirkt.

Antje Boetius und Markus Rex nehmen Arctic Circle Preis entgegen

Arctic Circle Preis

Antje Boetius und Markus Rex nehmen Arctic Circle Preis entgegen

Das Alfred-Wegener-Institut sowie die MOSAiC-Forschungsexpedition wurden am Samstag, den 15. Oktober 2022 in Reykjavik mit dem Arctic Circle Preis ausgezeichnet. Die internationale Organisation Arctic Circle würdigt mit dem Preis außerordentliche Beiträge zur Sicherung einer nachhaltigen und wohlhabenden Zukunft in der Arktis. Der Preis wird zum dritten Mal seit 2016 verliehen, vorherige Preisträger waren Ban Ki-moon (damaliger Generalsekretär der Vereinten Nationen) und John Kerry (ehemaliger US-Außenminister und US-Vorsitzender des Arktischen Rates).

Fische und Tintenfische im zentralen Arktischen Ozean gefunden

MOSAiC-Expedition

Fische und Tintenfische im zentralen Arktischen Ozean gefunden

Einzelne Exemplare von Kabeljau und Tintenfisch kommen viel weiter nördlich vor als bisher angenommen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der internationalen MOSAiC-Expedition mit dem Forschungseisbrecher Polarstern haben Fische und Tintenfische in tiefem Wasser mitten im Arktischen Ozean gefunden. Die Ergebnisse der Universität Stockholm, des Alfred-Wegener-Instituts und weiterer Forschender des EFICA-Konsortiums werden heute in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht.

Tiefe Einblicke in die Arktis von morgen

MOSAiC-Expedition

Tiefe Einblicke in die Arktis von morgen

Hunderte internationale Forschende werten derzeit die Beobachtungen der MOSAiC-Expedition aus, während der sie hunderte Umweltparameter in nie dagewesener Genauigkeit und Frequenz über einen vollen Jahreszyklus im zentralen Arktischen Ozean erfassten. Jetzt haben sie in drei Übersichtsartikeln die physikalischen Eigenschaften von Atmosphäre, Schnee und Meereis sowie Ozean in der Fachzeitschrift Elementa veröffentlicht und die Bedeutung der gemeinsamen Betrachtung aller Komponenten des Klimasystems herausgestellt.



Infografiken

  • Wissenschaft auf dem deutschen Forschungsschiff Polarstern, das vom Alfred-Wegener-Institut betrieben wird.

    Polarstern-Infografik

  • Die Transpolardriftt

  • MOSAiC_Factsheet_Expedition Zahlen_2_Seite1

    Die Expedition in Zahlen

  • Fact Sheet Nachhaltigkeit