Ausarbeitung eines Vorschlags zur Ausweisung eines marinen Schutzgebiets im Weddellmeer

Das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderte Vorhaben (FKZ: 2813HS009) schafft die wissenschaftliche Grundlage für die Identifizierung schutzwürdiger Gebiete im antarktischen Weddellmeer.

Wir erfassen systematisch alle verfügbaren biologischen Daten - von den kleinsten Organismen über Fische bis hin zu Vögeln und Meeressäugern – und setzen sie in Beziehung zu relevanten Umweltparametern (z.B. Fernerkundungsdatensätze zur Meereisbedeckung).

Karten zur räumlichen Verbreitung relevanter Arten, ihrer Lebensräume oder Nahrungsgründe werden mit verschiedenen Modellansätzen und Geoinformationssystemen erarbeitet, um letztlich potentielle CCAMLR-Schutzgebiete im Weddellmeer über marine Raumplanungsprogramme zu identifizieren und zu evaluieren.

 

CoastCarb

Coastal ecosystem carbon balance in times of rapid glacier melt

CoastCarb ist ein internationales Forschungsnetzwerk, das mit interdisziplinären Ansätzen daran arbeitet, Klima- und (Öko-)Systemveränderungen im Beagle-Kanal und in der küstennahen Westantarktischen Halbinsel besser zu verstehen. Das Untersuchungsgebiet ist bekanntermaßen eine Region, die in letzter Zeit von einer raschen Erwärmung aus der Luft betroffen. Das CoastCarb-Netzwerk wird durch die Marie-Curie-Maßnahme RISE (Research and Innovation Staff Exchange) des Rahmenprogramms Horizont 2020 der Europäischen Union (H2020-MCSA-RISE 872690) finanziert. Die Maßnahme bringt mehr als 100 europäische, südamerikanische, US-amerikanische und kanadische Wissenschaftler zusammen, um die (sub-)polar Forschung zu voranzutreiben.     ... weitere Infos.

 

DynAMo

Dynamik des Einflusses von Eismassenverlust in den Anden auf terrestrischen, limnische und marine Ökosysteme in Patagonien

Im DynAMo Projekt (BMBF finanziert; ID: LAT16STRUC-039) arbeiten Wissenschaftler und Meerestechniker aus Deutschland, Argentinien, Chile und den USA an einem Konzept für ein marin-terrestrisches Beobachtungsnetzwerk im Beagle Kanal und im südlichen Patagonien. Durch massive Klimaänderungen im südlichen Patagonien und in der Westantarktis sind die Gletscher in den Anden auf dem Rückzug. Zudem verändern sich die marinen Ökosysteme unter dem Einfluss des Schmelzwassers. Gleichzeitig wächst die Bevölkerung in Argentinien und Chile, den beiden Ländern durch die der Beagle Kanal fließt, und damit verbunden nehmen auch die Einträge von Haushalts- und Industrie-Abwässern zu. Hinzu kommt, dass auch der der Nutzungsdruck durch Fischerei und Aquakultur steigt. In einem Gebiet, welches bisher als 'unberührte Natur' galt finden nun massive und schnelle Umweltänderungen statt.
Um diese Veränderungen zu verstehen, zu dokumentieren und zukünftig auch vorherzusagen erarbeiten Wissenschaftler des AWI, der Universitäten Oldenburg und Erlangen-Nürnberg, sowie des Instituts für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) in Wilhelmshaven mit Kollegen aus Argentinien (CADIC, Ushuaia) und Chile (IDEAL Center, Valdivia) ein Beobachtungsnetzwerk für die gesamte Länge des Beagle Kanal.     ... weitere Infos.

 

Identifizierung biogeochemischer Provinzen im Südlichen Ozean: räumliche Modellierung von geochemischen, sedimentologischen und biologischen Daten

Biogeochemische Provinzen sind Gebiete mit relativ einheitlichen oder charakteristischen biogeochemischen Bedingungen, z.B. Sauerstoffbedingungen oder Kohlenstoffflüsse.

Das von der Deutschen Forschungsgesellschaft geförderte Projekt (DFG SSP1158) identifiziert solche Provinzen durch geostatistische und multivariate Modellierung auf der Basis georeferenzierten Daten. Sie ermöglichen es uns, biologische und geochemische Prozesse besser zu erfassen, zu quantifizieren, und deren zukünftige Veränderung in Modellen zu untersuchen.

Die umfangreichen Datensätze, welche in beiden Projekten bisher akquiriert wurden, dienen als profunde Basis für zukünftige Arbeiten, u.a. um die Veränderlichkeit von Ökosystemfunktionen in Raum und Zeit zu untersuchen. Ein besseres Verständnis über die Belastbarkeit und Stabilität des Südlichen Ozeans unter sich ändernden Umweltbedingungen ist eines der Themen, die im Helmholtz Forschungsprogram PACES II eine bedeutende Rolle spielen.