Landwirtschaftlicher Hochwertstoff: Phycocyanin als Treiber Niedersächsischer Algenproduktion

Ziel des Projektes ist es, durch Schaffung einer neuen Wertschöpfungskette, die noch junge Branche Niedersächsischer Algenproduktion langfristig wettbewerbsfähig und die großen Marktpotentiale der Alge hin zum Urproduzenten vermehrt nutzbar zu machen. Dabei konzentriert sich das Vorhaben darauf, produzierte Arthrospira- (Spirulina-) Frischmasse, direkt am Produktionsstandort zu einem Phycocyanin-Extrakt weiterzuverarbeiten.

Der Landwirt tritt dabei zum einen als Produzent der Biomasse und zum anderen als Extrakteur auf. Das Extrakt, welches bereits als Nahrungsmitteladditive einsetzbar ist, kann dann zu deutlich höheren Preisen an produktentwickelnde Unternehmen vermarktet werden. Der Prozess der Extraktion soll zudem eine weitere Verfeinerung und Aufbereitung des Wertstoffes im nachgelagerten Bereich ermöglichen und ist somit auch für pharmazeutische Unternehmen interessant.

In dem Projekt werden Forschung, Landwirtschaft und nachgelagerte Betriebe wirtschaftlich sinnvoll zusammengeführt und der hohe Bedarf an dem Hochwertstoff erstmalig von Deutschland aus bedient. Da der Landwirt bisher ausschließlich als Produzent von Biomasse auftrat, so soll er am Ende des Vorhabens eine auf den Zielwertstoff optimierte Mikroalge direkt am Produktionsstandort in einer praxiserprobten Pilotanlage extrahieren können. Der dann herausfiltrierte Wert des Pigmentes „Phycocyanin“ liegt ein Vielfaches über dem in Deutschland und der Welt üblichen Rohstoffpreises für getrocknete Biomasse. Durch die große Nachfrage nach mehr natürlichen Pigmenten bietet der Anbau von Arthrospira eine innovative, wettbewerbsfähige Alternative für landwirtschaftliche Betriebe.