Pressemitteilung

Wissenschaftliches Festkolloquium zum achtzigsten Geburtstag von Prof. Gotthilf Hempel am Alfred-Wegener-Institut

[11. März 2009] 

Fünf deutsche Forschungsinstitute veranstalten am 16. März im Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven ein wissenschaftliches Festkolloquium. Anlass ist der achtzigste Geburtstag von Prof. Gotthilf Hempel. Alle fünf Institute wurden von Prof. Hempel zeitweise geleitet, vier wurden von ihm gegründet. Statt feierlicher Reden werden im Rahmen des Kolloquiums junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ihren aktuellen Arbeiten berichten. Anschließend gibt es eine Podiumsdiskussion über die Zukunftsaufgaben der Meeresbiologie angesichts des Klimawandels, der die Polargebiete und die Korallenriffe besonders trifft.

Gotthilf Hempel wuchs in Göttingen, Berlin und im Havelland auf und studierte nach dem Ende des Krieges in Mainz und Heidelberg Biologie und Geologie. In Wilhelmshaven, Hamburg und auf Helgoland arbeitete er an verschiedenen Instituten und beschäftigte sich mit meeresbiologischen Fragen. Heringe und Schollen waren seine Studienobjekte. Wanderjahre bei der UNESCO und FAO  führten ihn rund um die Welt. Schon 1967 wurde  er auf den Lehrstuhl für Fischereibiologie am Institut für Meereskunde in Kiel berufen, das er vier Jahre lang leitete. Aufbau und Pflege enger internationaler Beziehungen waren ihm dabei besonders wichtig.

Im Jahr 1981 wurde Gotthilf Hempel Gründungsdirektor des Alfred-Wegener-Instituts und damit zum Vater einer meereswissenschaftlich ausgerichteten Polarforschung in der Bundesrepublik Deutschland. Mit dem Forschungseisbrecher Polarstern fand die junge deutsche Polarforschung schnell einen wichtigen Platz in der internationalen Forschergemeinschaft. Über 1000 Tage war er mit FS Polarstern, FS Meteor und anderen Schiffen auf Forschungsfahrt. Die Beziehungen zur Universität Kiel erhielt er aufrecht und gründete dort das Institut für Polarökologie als Lehr- und Forschungsein¬richtung.

Als Mitglied des Wissenschaftsrates zur Zeit der Wiedervereinigung war Gotthilf Hempel maßgeblich an der Integration der wissenschaftlichen Einrichtungen der ehemaligen DDR in ein gesamtdeutsches Wissenschaftssystem beteiligt. Ihm oblag insbesondere die Bewertung und Umgestaltung der Umweltforschung. Innerhalb von fünf Jahren baute er als Direktor das ehemalige Institut für Meereskunde der DDR zum heutigen Institut für Ostseeforschung in Warnemünde auf.

Nachdem er 1992 das Alfred-Wegener-Institut verließ, wirkte er in Bremen und brachte das Zentrum für marine Tropenökologie - neben seiner Arbeit in Warnemünde - auf den Weg. Als Pensionär beriet er in einem Zeitraum von sechs Jahren den Bremer Senat hinsichtlich des Wissenschaftsstandortes Bremen/Bremerhaven.
Er veröffentlichte meeresbiologische Lesebücher sowie Wanderführer durch beide Städte.

Am Festkolloquium in Bremerhaven werden viele seiner über siebzig Doktoranden dem Jubilar gratulieren.


Das Programm des Kolloquiums ( Beginn 12.30 Uhr, Ende gegen 15.45 Uhr)

Begrüßung Prof. Karin Lochte, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts

Prof. Wolf Arntz/Dr. Gisela Lannig, Alfred-Wegener-Institut
Vergleichende Arbeiten zur Ökophysiologie von Fischen in Antarktis und Nordsee

Prof. Dieter Piepenburg/Maike Kramer, Institut für Polarökologie der Universität Kiel
Kleine Tiere im Meereis – alles Vegetarier?

Dr. Uwe Piatkowski/Daniel Oesterwind, Leibniz-Institut für Meereswissenschaften an der Universität Kiel
Tintenfische im Nahrungsnetz der Nordsee

Prof. Wolfgang Fennel/Ivan Kuznetsov, Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde
Model Study of the oxygen dynamics of the Baltic Sea

Pause

Dr. Werner Ekau / Britta Grote, Zentrum für Marine Tropenökologie, Bremen
Der Kap-Seehecht – Auftrieb für den Nachwuchs

Podiumsdiskussion „Zukunftsaufgaben meeresbiologischer Forschung in Deutschland“  
Prof. Gerd Hubold, Prof. Angelika Brandt, Prof. Karin Lochte, Prof. Wolfgang Fennel, Prof. Arne Körtzinger, moderiert von Prof. Gotthilf Hempel

Reflexionen Prof. Gotthilf Hempel

Schlusswort und Einladung zum Buffet durch Prof. Karin Lochte

Hinweise für Redaktionen:

Das Kolloquim findet am Montag, den 16. März 2009 von 12:30 bis 15:45 Uhr im Alfred-Wegener-Institut, Am Handelshafen 12 in 27570 Bremerhaven statt. Die Medienvertreter sind herzlich eingeladen. Wir bitten um Anmeldung bis spätestens Freitag, den 13. März 2009.
Ihr Ansprechpartner in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist Dr. Ude Cieluch (Tel: 0471 4831-2008; E-Mail: ude.cieluch@awi.de). Druckbare Bilder finden Sie auf unserer Webseite unter www.awi.de

Das Alfred-Wegener-Institut forscht in der Arktis, Antarktis und den Ozeanen der mittleren sowie hohen Breiten. Es koordiniert die Polarforschung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen in der Arktis und Antarktis für die internationale Wissenschaft zur Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist eines der fünfzehn Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands.

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Das Institut

Das Alfred-Wegener-Institut forscht in den Polarregionen und Ozeanen der mittleren und hohen Breiten. Als eines von 18 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft koordiniert es Deutschlands Polarforschung und stellt Schiffe wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen für die internationale Wissenschaft zur Verfügung.