Pressemitteilung

Unerhört 65 - Frühling unterm Eis

[27. November 2006] 

Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen dem Alfred-Wegener-Institut
und Unerhört im Rahmen "Stadt der Wissenschaft 2005" bietet dieses Folgeprojekt
die Möglichkeit, wissenschaftliche Daten in einen musikalischen Kontext zu übersetzen. Dabei arbeiten Künstler und Wissenschaftler eng zusammen. Zum Auftakt dieser Reihe stellt der Physiker Lars Kindermann vom Alfred-Wegener-Institut Klänge aus der Unterwasserwelt der Antarktis vor.

Nahe der Atka Bucht im Südlichen Ozean liegt PALAOA, eine Messstation der Forschungsgruppe Ozeanische Akustik. Mehrere Unterwassermikrofone, so genannte Hydrophone, zeichnen seit einem Jahr die Klänge der Antarktischen Unterwasserwelt unterhalb des 100 Meter dicken Eisschildes auf. In dieser, von menschlichem Lärm so weit wie nur irgend möglich entfernten Gegend, tauchen wir in eine Klanglandschaft ein, die von Wellen und Wind, Eis und den Lauten der Meeresbewohnern bestimmt ist.

In dem künstlerischen Projekt werden die Bedingungen des Hörens über, beziehungsweise unter Wasser thematisiert. Die von den Meeressäugern ausgesendeten Klänge dienen unter anderem der Orientierung unter Wasser. Das menschliche Ohr könnte unter Wasser diese Klänge wohl hören, sie aber nicht in ihrer Richtung unterscheiden. Die Unterwasserwelt ist für das menschliche Ohr eindimensional. In der Zusammenarbeit zwischen Lars Kindermann und Jens P. Carstensen werden ausgesuchte Klänge aus dem täglichen Datenstrom zwischen der Neumayer Station und dem Alfred-Wegener-Institut mittels eines Mehrkanalsystems in eine Raumklang - Installation im übersetzt.

So klingt es unter dem Eis:

Das klangliche Ergebnis wird als "Unterwasserlounge im Eismeer" am Donnerstag, den 30. November 2006 von 17 – 21 Uhr im Alfred-Wegener-Institut im Gebäude in der Columbusstraße unter warmen und gemütlichen Bedingungen zu erleben sein. Hinweise für Redaktionen: Ihr Ansprechpartner in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist Dr. Jens Kube (Tel: 0471 4831-2007; E-Mail: medien@awi-bremerhaven.de). Druckbare Bilder finden Sie auf unserer Webseite unter www.awi-bremerhaven.de/AWI/Presse/PM/index-d.html. Das Alfred-Wegener-Institut forscht in der Arktis, Antarktis und den Ozeanen der mittleren sowie hohen Breiten. Es koordiniert die Polarforschung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen in der Arktis und Antarktis für die internationale Wissenschaft zur Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist eines der fünfzehn Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands.

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Das Institut

Das Alfred-Wegener-Institut forscht in den Polarregionen und Ozeanen der mittleren und hohen Breiten. Als eines von 18 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft koordiniert es Deutschlands Polarforschung und stellt Schiffe wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen für die internationale Wissenschaft zur Verfügung.