Pressemitteilung

Tagung der deutschen Algenforscher auf Helgoland

[22. August 2006] 

Vom 28. bis 31. August treffen sich 80 Algenforscher zur elften Tagung der Sektion Phykologie (Algenkunde) der Deutschen Botanischen Gesellschaft auf der Hochseeinsel Helgoland. Die Biologische Anstalt Helgoland bietet schon zum zweiten Mal Raum für das alle zwei Jahre stattfindende Treffen. Erstmals wird in diesem Jahr die „Hans-Adolf-von-Stosch-Medaille“ verliehen. Preisträger ist Professor Dr. Ludwig Kies aus Hamburg. Die besten Vortragenden unter den Nachwuchswissenschaftlern werden mit dem „Pringsheim-Preis“ und dem Förderpreis der Sektion gewürdigt.

Algen leben im Süß- und Salzwasser, am Boden und in der Luft. Im Wasser bilden sie als frei schwebende einzellige Organismen das pflanzliche Plankton. Sie bauen aus Nährstoffen Biomasse auf (Primärproduktion) und stehen an erster Stelle der Nahrungskette. Auch die Gewässerböden werden hauptsächlich von Algen besiedelt. Besonders groß sind die Braunalgen, die ausgedehnte Tangwälder in den Küstenbereichen der Meere ausbilden. Als Luftalgen besiedeln sie Waldböden, Baumstämme und sogar Gebäude.

Seit Jahrhunderten werden Algen für die menschliche Ernährung, als Viehfutter sowie als Düngemittel verwendet. Von großer wirtschaftlicher Bedeutung sind die Baustoffe der Zellwände von Braun- und Rotalgen. Durch ihre Fähigkeit Wasser zu binden finden die so genannten Phykokolloide als Gelier- und Dickungsmittel Anwendung. In Form von Agar, Agarose und Carrageen sind sie in unseren Lebensmitteln und Anti-Falten-Cremes zu finden.

Die Vortragsthemen der diesjährigen Phykologen-Tagung behandeln aktuelle Forschungsergebnisse über die verschiedenen Algengruppen, ihre Fortpflanzung, ihre Inhaltsstoffe, die Reaktionen auf veränderte Umweltbedingungen, ihre genetische Information und ihre Namensgebung.
Die Sektionstagung dient auch als Forum für junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, um ihre Ergebnisse dem interessierten Fachpublikum vorzustellen. Während der diesjährigen Tagung präsentieren 23 Doktorandinnen und Doktoranden, sowie 15 Studierende ihre Arbeiten. Die besten Vorträge hinsichtlich Qualität, Inhalt und Stil werden mit dem „Pringsheim-Preis“ und dem „Förderpreis der Sektion Phykologie“ gewürdigt, die jeweils mit 250 Euro dotiert sind.

Hans-Adolf-von-Stosch-Medaille

Ein besonderes Ereignis auf der diesjährigen Tagung ist die erstmalige Verleihung der „Hans-Adolf-von-Stosch-Medaille“. Der Preisträger, Professor Dr. Ludwig Kies, hat 1982 die Gründung der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Phykologen angeregt und 1984 das erste phykologische Symposium auf einer Botanikertagung organisiert. Daraufhin wurde die Sektion in der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG, e.V.) etabliert, dessen erster Sprecher Ludwig Kies war. Im Rahmen seiner Tätigkeit als Professor an der Universität Hamburg untersuchte er die Wechselwirkungen zwischen physikalisch-chemischen und biologischen Prozessen in der Tide-Elbe und ihre Auswirkungen auf die Primärproduktion von Algen. Die Verleihung der „Hans-Adolf-von-Stosch-Medaille“ findet am 29. August 2006 um 20 Uhr in festlichem Rahmen im Gemeindehaus der Sankt Nicolaus-Kirche auf Helgoland statt.

Mehr Informationen zur Sektion Phykologie in der Deutschen Botanischen Gesellschaft, sowie das Tagungsprogramm finden Sie unter: http://www.dbg-phykologie.de/

Bremerhaven, den 21. August 2006

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Hinweise für Redaktionen

Vertreter der Presse sind zu den Vorträgen und der Preisverleihung willkommen. Ihr Ansprechpartner ist Prof. Dr. Christian Wiencke (Tel. 0471 / 4831-1338; E-Mail: cwiencke@awi-bremerhaven.de). Ihre Ansprechpartnerin in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Alfred-Wegener-Instituts ist Dr. Susanne Diederich (Tel. 0471 / 4831-1376; E-Mail: medien@awi-bremerhaven.de).

Das Alfred-Wegener-Institut forscht in der Arktis, Antarktis und den Ozeanen der gemäßigten sowie hohen Breiten. Es koordiniert die Polarforschung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen in der Arktis und Antarktis für die internationale Wissenschaft zur Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist eines der fünfzehn Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands.

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