Ehrung

OLB-Stiftung zeichnet Masterarbeit des AWI-Klimamodellierer Nils Hutter aus

Preisträger überzeugt mit einer neuen Methode zur Modellierung von Rinnen im arktischen Meereis
[07. Februar 2017] 

AWI-Doktorand und Klimamodellierer Nils Hutter ist bereits am 31. Januar 2017 im Oldenburger Theater Laboratorium mit dem Wissenschaftspreis der OLB-Stiftung ausgezeichnet worden. Die mit 5000 Euro Preisgeld dotierte Ehrung erhielt er für seine Masterarbeit über die Meereiskomponente von Klimamodellen, welche der Bremer Student am Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven geschrieben hatte.

Darin ging er der Frage nach, wie sich Rinnen im arktischen Meereis auch in Klimamodellen abbilden lassen. „Klimamodelle, die gegenwärtig zur Simulation des Klimawandels verwendet werden, können Risse und Rinnen im Meereis nicht berücksichtigen, weil ihre Modellauflösung von 30 bis 100 Kilometern pro Gitterbox dafür nicht ausreicht. Die Rinnen sind in der Regel nämlich nicht breiter als einen Kilometer“, erklärt der Nachwuchswissenschaftler.

In seiner Forschungsarbeit nutzte er deshalb ein besonders hochauflösendes Meereismodell und erweiterte dieses so weit, dass die im Modell angezeigten Rissstrukturen mit realen Satellitenbeobachtungen des Meereises im Arktischen Ozean vergleichbar waren. „Meine Masterarbeit zeigt zum einen, dass bestimmte Meereismodelle in der Lage sind, komplexe Rinnenstrukturen vorherzusagen. Zum anderen zeigt sie allerdings auch, welche Grenzen dieser Vorhersage gesetzt sind“, so Nils Hutter.

Basierend auf diesem neuen Wissen könnte nun langfristig ein Vorhersagesystem für Meereisdeformationen aufgebaut werden. Des Weiteren bietet sich Wissenschaftlern jetzt die Chance, mithilfe des Modelles Austauschprozesse zwischen Atmosphäre, Eis und Ozean entlang der Meereisrinnen in Klimamodellen genauer zu untersuchen. „Diese Modellierung könnte wertvolle Erkenntnisse über Vorgänge liefern, die auf Grund der Abgeschiedenheit und der extremen Bedingungen in den arktischen Regionen bisher nicht gemessen werden können“, sagt Nils Hutter.

Der OLB-Wissenschaftspreis wird alle zwei Jahre an junge Naturwissenschaftler aus der Weser-Ems-Region vergeben. In diesem Jahr hatten sich 127 Absolventen mit ihren Abschlussarbeiten für die Preise in zwei Kategorien beworben. Mehr zur Preisverleihung erfahren Sie hier auf der Webseite der OLB-Stiftung.

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