17. Oktober 2025
Pressemitteilung

NOMIS-Preis 2025 geht an AWI-Forscher Markus Rex

Markus Rex, Expeditionsleiter von MOSAiC auf dem Meereis des Arktischen Ozeans während der MOSAiC-Expedition. (Foto: Hannes Spitz)

Der Klimaforscher Prof. Dr. Markus Rex ist einer von drei Ausgezeichneten, die in diesem Jahr den NOMIS-Award für bahnbrechende interdisziplinäre Forschung erhalten. Der NOMIS Award gehört zu den höchstdotierten internationalen Wissenschaftspreisen. Besondere Aufmerksamkeit hat der Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) erhalten, als er von Herbst 2019 bis Herbst 2020 die MOSAiC-Expedition (Multidisciplinary drifting Observatory for the Study of Arctic Climate) leitete. Ein Jahr lang driftete dabei das Forschungsschiff Polarstern eingefroren im Eis durch die Arktis. Ziel war es, das komplexe Zusammenspiel von Ozean, Eis, Atmosphäre und Ökosystem besser zu verstehen. Hunderte Wissenschaftler:innen von Institutionen aus 20 Ländern trugen mit MOSAiC maßgeblich zum globalen Verständnis der Klimarückkopplungsmechanismen in der zentralen Arktis bei. 

Der NOMIS-Award geht nun erst zum dritten Mal nach Deutschland und zum ersten Mal an ein Helmholtz-Zentrum. Das Preisgeld möchte Markus Rex für die Erforschung von Wolkenprozessen im polaren Klimasystem einsetzen, für die nun ein innovativer auf künstlicher Intelligenz basierender Forschungsansatz verfolgt werden kann. „Wir können mit dem Preisgeld sehr schnell innovative Forschung vorantreiben, die die größte Unsicherheit in der Klimamodellierung mit einem komplett neuen Ansatz in den Fokus nimmt“, betont Rex und verspricht sich von dem nun geplanten Projekt „Deepcloud“ einen Durchbruch im Verständnis eines der wichtigsten Rückkopplungsprozesse im sich ändernden Klimasystem.

Mit Deepcloud widmet sich Rex der Herausforderung, die Reaktion der Wolken auf die globale Erwärmung zu quantifizieren. Das Vorhaben nutzt deep learning-Methoden der künstlichen Intelligenz zur Modellierung von Wolkenprozessen. Mithilfe neu verfügbarer Beobachtungsdaten der AWI-Polarstationen und einer Satellitenmission erforscht Rex mit seinem Team, wie arktische Wolken auf die globale Erwärmung reagieren und wie die Zunahme kleiner Partikel in der Atmosphäre die Wolkeneigenschaften beeinflusst. Auch daran lasse sich die tiefe Neugier und sein starkes Engagement für offene Wissenschaft erkennen, so die Nomis-Stiftung.

Markus Rex leitet die Atmosphärenforschung des Alfred-Wegener-Instituts und ist ordentlicher Professor an der Universität Potsdam. Er studierte Physik, Meteorologie und Geophysik an der Technischen Universität Braunschweig und der Georg-August-Universität Göttingen. Er promovierte in Atmosphärenphysik an der Freien Universität Berlin und habilitierte sich an der Universität Bremen. Berufliche Stationen führten ihn an das Jet Propulsion Laboratory der NASA und des California Institutes of Technology (Caltech) in Kalifornien und an die University of Canterbury in Christchurch, Neuseeland.

Die beiden weiteren Nomis-Awards 2025 erhalten: Sara Seager, Professorin für Physik, Planetenwissenschaften sowie Luft- und Raumfahrt, Lehrstuhlinhaberin am Massachusetts Institute of Technology (MIT) sowie Wolfgang Busch, Hess-Lehrstuhl für Pflanzenwissenschaften, Professor und Direktor am Salk Institute for Biological Studies.

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