Westantarktis: Bohrmission mit erstem Etappenerfolg

[31. Januar 2024] 

Das internationale Forschungsbohrprojekt „Sensitivity of the West Antarctic Ice Sheet to Two Degrees of Warming“ (SWAIS 2C), an dem auch das Alfred-Wegener-Institut beteiligt ist, hat einen wichtigen Etappenerfolg erzielt. In der nun abgeschlossenen ersten Phase durchbohrte das Team an der Siple Coast der Westantarktis – 860 Kilometer von der neuseeländischen Antarktisstation Scott Base entfernt – das dort 580 Meter dicke Schelfeis mit einem Heißwassersystem. Dabei gelang es, aus dem Meeresboden einen 1,92 Meter langen Sedimentkern zu gewinnen. Es ist der längste Sedimentkern, der bisher in dieser Region erbohrt wurde.

In der kommenden Antarktissaison wird das SWAIS 2C-Projekt fortgesetzt, bei dem 35 internationale Forschungseinrichtungen aus zehn Ländern zusammenarbeiten. Dann soll mit dem für das Vorhaben neu konstruierten Bohrgerät eine Tiefe von bis zu 200 Metern im Meeresboden erreicht werden. Von der Bohrmission erhoffen sich die Forscherinnen und Forscher angesichts der globalen Erwärmung neue Informationen über die weitere Entwicklung des Westantarktischen Eisschildes. Insbesondere wollen sie wissen, ob das Ross-Schelfeis und der Westantarktische Eisschild abschmelzen könnten, wenn die durchschnittliche Oberflächentemperatur der Erde 2 °C über den Werten der vorindustriellen Zeit liegen würde.

Neben dem Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) sind aus Deutschland an dem Projekt u.a. die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) und das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) beteiligt. Weitere Informationen gibt es auf der Projektwebseite: www.swais2c.aq

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