Tsunami-Modellierung

AWI-Wissenschaftler unterstützen Ausbau der indonesischen Tsunami-Szenarien-Datenbank

Vorhersagesystem deckt jetzt auch die Molukken und den Nordenwesten Papuas ab
[05. August 2016] 

Die beiden AWI-Wissenschaftler Dr. Sven Harig und Antonia Immerz aus der Arbeitsgruppe Tsunami-Modellierung leiten derzeit einen zweiwöchigen Workshop im indonesischen Tsunami-Warnzentrum BMKG in Jakarta und unterstützen die indonesischen Wissenschaftler dabei, neue Tsunami-Modellrechnungen in die Datenbank des Zentrums einzuspeisen.

Die neuen Modellläufe decken unter anderem die Molukken und den Nordenwesten Papuas ab. Ursprünglich lag der Fokus der Datenbank auf dem Sundagraben vor den dicht besiedelten Küsten Sumatras, Javas und Balis. Schritt für Schritt wird die Datenbank nun nach Osten und Nordosten erweitert.

Die Datenbank des indonesischen Warnzentrums sowie die Sensorik zur Überwachung von Erdbeben und Tsunamis waren nach dem schweren Beben vom 26. Dezember 2004 mit deutscher und australischer Unterstützung aufgebaut worden. Zur Zeit arbeiten die Projektpartner daran, das Warnsystem mit neuen Software-Modulen und verbesserten Modellläufen auszustatten. Beides soll künftig im Falle eines Erdbebens die Suche nach möglichen Auswirkungen eines potentiellen Tsunamis verkürzen und die Vorhersagegenauigkeit möglicher Tsunami-Wellen deutlich verbessern.

Von deutscher Seite ist außer dem Alfred-Wegener-Institut auch die gempa GmbH beteiligt. Sie ist eine Ausgründung aus dem Deutschen GeoForschungZentrum, Helmholtz-Zentrum Potsdam, das den Aufbau des Warnsystems damals geleitet hatte.