Pressemitteilung

AWI-Direktor zum Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften gewählt

[30. Mai 2003] 

Prof. Dr. Jörn Thiede, Direktor des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung, wurde am 22. Mai von der Generalversammlung der Russischen Akademie der Wissenschaften (RAS) zum auswärtigen Mitglied gewählt.

Jörn Thiede ist Paläo-Ozeanograph und beschäftigt sich wissenschaftlich vor allem mit Fragen des Klimas in der Erdgeschichte. Er ist in zahlreiche internationale wissenschaftliche Projekte eingebunden und in einer Reihe von nationalen und internationalen Gremien tätig. Dieses Engagement ist mit einer Vielzahl von Preisen und Ehrungen anerkannt worden. Seit 1989 engagiert er sich für eine Intensivierung der deutsch-russischen Zusammenarbeit und hat in der Meeres- und Polarforschung zahlreiche gemeinsame Projekte auf den Weg gebracht, z. B. das Otto-Schmidt-Labor und den Masterstudiengang POMOR an der Universität St. Petersburg. “Die Mitgliedschaft in der Akademie ist eine große persönliche Ehre”, sagt Thiede, “und sie ist eine Auszeichnung für die deutsche Meeres- und Polarforschung, die sich auf einem international sehr hohen Niveau befindet.” Thiede ist zurzeit an Bord des Forschungseisbrechers „Polarstern“ auf Arktisexpedition.

Wissenschaftliche Akademien pflegen seit Jahrhunderten den wissenschaftlichen Austausch über die Grenzen von Disziplinen, Fakultäten und Universitäten hinweg. Die Russische Akademie der Wissenschaften wurde 1724 von Zar Peter dem Ersten gegründet. Sie betreibt angewandte und Grundlagenforschungen zu den Schwerpunktproblemen der technischen, humanitären und Naturwissenschaften und kooperiert dazu auch mit anderen Forschungsorganisationen und Hochschulen. Die Nobelpreisträger Alexander Solschenizyn und Andre Sacharow waren ebenso Mitglieder der RAS wie Pavel Cherenkow (Nobelpreis Physik 1958) und Zhores Alferow (Nobelpreis für Physik im Jahr 2000). Bekannte deutsche Mitglieder sind Klaus von Klitzing, Jürgen Habermas und Roman Herzog.

“Wir hoffen, damit die wissenschaftlichen Bande zwischen unseren beiden Ländern weiter zu stärken”, so der Präsident der Akademie, Yuri Sergeewitsch Osipow, in seinem Glückwunschschreiben an Thiede vom 26. Mai.


Bremerhaven, den 30. Mai 2003

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Das Institut

Das Alfred-Wegener-Institut forscht in den Polarregionen und Ozeanen der mittleren und hohen Breiten. Als eines von 18 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft koordiniert es Deutschlands Polarforschung und stellt Schiffe wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen für die internationale Wissenschaft zur Verfügung.