Internationale Polarforschung: Stärker im Team

Dr. Nicole Biebow, Leiterin der Stabsstelle für Internationale Zusammenarbeit am Alfred-Wegener-Institut.

Wissenschaftsmanagement

Internationale Zusammenarbeit

Die Polarregionen sind eine treibende Kraft für das Erdklima und die Ozeane. Mit der Forschung des Alfred-Wegener-Institutes in der Arktis und Antarktis tragen wir zum Verständnis des globalen Klimasystems bei. Dennoch kann ein Institut allein nicht alle Forschungsfragen in den Polarregionen beantworten.

Aufgrund der Abgeschiedenheit der Polargebiete und der hohen Kosten, die mit der Forschung dort verbunden sind, arbeiten Polarforschende und Verantwortliche für Forschungsschiffe, -stationen und -flugzeuge seit Langem international zusammen. Wenn wir jedoch den Wissensfortschritt deutlich vorantreiben und den Zugang zu Infrastrukturen oder Gebieten verbessern wollen, müssen wir auch die internationale Zusammenarbeit in der Polarforschung immer weiter ausbauen und alle Partner oder Staaten auf internationaler Ebene mit einbeziehen. Aus diesem Grund suchen wir verstärkt nach bi- und multilateralen Kooperationsmöglichkeiten, um diese Herausforderungen zu bewältigen.

Am AWI koordinieren wir mehrere großangelegte EU-Forschungsprojekte, um die Folgen des Klimawandels in den beiden Polarregionen und ihre globalen Zusammenhänge zu verstehen. Eines dieser Projekte ist EU-PolarNet, der weltweit größte Verbund für Polarforschung. EU-PolarNet berät die Europäische Kommission in allen Fragen zur Arktis und Antarktis und wird von der Europäischen Union als zentrales Element ihrer gemeinsamen Polarforschungsstrategie bezeichnet. Ein weiteres wichtiges EU-Projekt ist ARICE, das Arctic Research Icebreaker Consortium. In seinem Rahmen wird die internationale Koordination der schiffsbasierten Forschung in der Arktis erweitert. Außerdem soll ARICE Wissenschaftlern aus verschiedenen Ländern den Zugang zu einer Reihe von Forschungseisbrechern ermöglichen.