Weltklimarat: Die oberste Instanz

Dr. Katja Mintenbeck, Meeresbiologin am Alfred-Wegener-Institut.
IPCC
Ozeanversauerung
Der Weltklimarat IPCC steht in wiederkehrendem Rhythmus vor einer Mammutaufgabe. Für jeden neuen Weltklimabericht gilt es, das aktuelle Wissen über die Ursachen des Klimawandels, über seine Folgen und Risiken sowie über die Optionen von Mensch und Natur, sich anzupassen und die Erwärmung zu bremsen, zu begutachten, zusammenzufassen und auf eine Art und Weise in Berichtsform zu bringen, die es Entscheidungsträgern auf der ganzen Welt ermöglicht, wirksame Strategien zum Kampf gegen den Klimawandel zu entwickeln und umzusetzen.
Drei Arbeitsgruppen, bestehend aus jeweils mehr als 250 ehrenamtlich arbeitenden Autorinnen und Autoren aus aller Welt, teilen sich diese Aufgabe. Unterstützt wird jede der Arbeitsgruppen durch ihre sogenannte Technische Unterstützungseinheit. Hinter diesem Begriff verbirgt sich ein Team aus Wissenschaftler:innen und Projektmanager:innen, die sicherstellen, dass die Zusammenarbeit über Länder- und Kontinentalgrenzen hinweg reibungslos funktioniert, jede/r Autor:in seinen Beitrag leistet und alle Beteiligten das strenge IPCC-Protokoll einhalten. Denn nur so kann garantiert werden, dass am Ende alle 195 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen den Bericht annehmen, verabschieden und den Weltklimarat als neutrale oberste Instanz in Sachen Klimabewertung akzeptieren.
Das Alfred-Wegener-Institut war Sitz der Technischen Unterstützungseinheit der IPCC-Arbeitsgruppe II. Deren Mitglieder und Autor:innen arbeiteten am 6. Weltklimabericht und konzentrierten sich dabei auf die Folgen des Klimawandels für Mensch und Natur, auf die jeweiligen Anpassungsoptionen und auf die Frage, wer oder was besonders unter dem Klimawandel leidet. Die große Herausforderung dabei lautet, naturwissenschaftliches Wissen mit Erkenntnissen aus den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zusammenzuführen und fachübergreifende Handlungsoptionen aufzuzeigen. Enorm erschwert wurde die Arbeit durch die Pandemiebestimmungen in aller Welt. Autorentreffen und jeglicher Austausch fanden nur noch digital statt. Nichtsdestotrotz setzte auch der 6. Weltklimabericht einen neuen Meilenstein.
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seit 2018
wissenschaftliche Direktorin Technische Unterstützungseinheit der IPCC-Arbeitsgruppe II