Wie werden Meere verwaltet?

Humangeographin Prof. Dr. Kimberley Peters, Leiterin der Forschungsgruppe Marine Governance am HIFMB Oldenburg und Professorin an der Universität Oldenburg.

Marine Governance

Meeresschutz

Meeresmanagement

Der Ozean ist ein einzigartiger Raum.  Neben Küstennahen Gebieten die nationalen Kontrollen und Gerichtsbarkeiten unterliegen, sind die größten Flächen der Meere – die Hohe See – hiervon ausgenommen. Die mobilen, flüssigen und dynamischen Eigenschaften der internationalen Gewässer machen es schwer, sie mit gewohnten Strukturen zu regieren. Doch nur weil die Gebiete fern scheinen, sind sie nicht von Menschen und Orten an Land losgelöst. Über Strömungen, über die Atmosphäre und über unsere eigene Mobilität sind die Meere dauerhaft mit uns in einem komplexen Beziehungsgeflecht verbunden.

Aber wie könnten die Meere verwaltet werden? Dies untersuchen wir am HIFMB, einer Kooperation zwischen der Universität Oldenburg und dem AWI, in der Marine Governance Gruppe – hier die erste Arbeitsgruppe, die sich gezielt auf die sozial- und geisteswissenschaftlichen Ansätze für die marine Biodiversität und das Meeresmanagement konzentriert. Unsere Gruppe verfolgt somit auch den starken interdisziplinären Ansatz des Institutes, die Human- und Naturwissenschaften zusammenzubringen. Unsere Arbeit untersucht kritisch Management- und Politiktechniken, mit dem Ziel zu enträtseln, wie das Regieren von Wasserräumen geschieht, um dann zu fragen, wie es besser geht. Wir wollen erfahren, wie die gegenwärtige Form zustande gekommen ist, indem wir die Annahmen, die das (oft territoriale) Management der Meere und Ozeane prägen, und die Formen von Machtausübungen auf See in Frage stellen. Unsere Forschung befasst sich auch mit der Frage, wie die Öffentlichkeit stärker mit einbezogen werden kann, um ein besseres Verständnis für den Wandel der biologischen Vielfalt zu entwickeln und eine nachhaltige Zukunft der Meere zu schaffen.