Pressemitteilung

Neues Flugzeug für die Polarforschung

[31. Oktober 2006] 

Das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung erhält ein neues Forschungsflugzeug: „Polar 5“ vom Typ Basler BT-67. „Polar 5“ bietet mit den verbesserten flugtechnischen Parametern und einer auf langfristige Nutzung konzipierten wissenschaftlichen Instrumentierung beste Voraussetzungen, um die Forschungsvorhaben des AWI weiterhin, auch vor dem Hintergrund gestiegener Anforderungen, erfolgreich durchführen zu können. Es löst „Polar 4“ ab, eine Dornier DO 228-101, die seit 1984 im Einsatz ist. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert die Anschaffung des Polarforschungsflugzeugs in Höhe von 8,1 Millionen Euro. „Polar 5“ mit Kennzeichen C-GAWI, soll zum ersten Mal in der Antarktis-Saison 2007/08 eingesetzt werden. Das ist genau 25 Jahre nach Beginn des Polar-Flugbetriebes am Alfred-Wegener-Institut.

Die speziell für die Belange der Polarforschung konzipierte Basler BT-67 (Basler Turbo Conversion LLC) wird als „Polar 5“ in den Flugbetrieb des Alfred-Wegener-Instituts eingegliedert. Das Flugzeug zeichnet sich durch verbesserte Leistungsparameter im Vergleich zur „Polar 4“ aus: Die Reichweite mit wissenschaftlicher Ausrüstung ist mehr als doppelt so groß (circa 2900 km) wie bisher und die geforderte Startfähigkeit auf Skiern in Höhen über 3800 Metern auf dem antarktischen Plateau ist nachgewiesen. Die leistungsfähigen Generatoren ermöglichen die Erweiterung der vorhandenen Messausrüstungen an Bord. Die Nutzlast und das Volumen ist mehr als doppelt so groß wie beim Vorgängermodell und steigert die Transportfähigkeit für logistische Einsätze erheblich. Die neue Maschine ist robuster und dadurch wartungsärmer als die bisherigen Polarflugzeuge. Die Wartung kann am Einsatzort erfolgen. Der Betrieb in den Polarregionen wird bei vergleichbaren Betriebskosten der derzeitigen Polarflugzeuge mit bis zu 800 Flugstunden pro Jahr möglich. Die Basler BT-67 basiert auf einem modifizierten Rumpf der Douglas DC-3, die auch als „Rosinenbomber“ bekannt ist.

Mit der Indienststellung des neuen Flugzeuges im kommenden Jahr wird eine neue Partnerschaft für den Betrieb des Forschungsflugzeuges mit der kanadischen Firma Enterprise Air Inc., Oshawa, eingegangen. Der Standort von „Polar 5“ wird – wie auch schon bei „Polar 2“ und der „Polar 4“ – der Regionalflughafen Bremerhaven sein. Hier wird auch die Wartung von „Polar 5“ zwischen den Messkampagnen erfolgen.

Die Neuanschaffung wurde notwendig, da nach einer harten Landung an der britischen Überwinterungsstation Rothera auf der antarktischen Halbinsel im Januar 2005 das Forschungsflugzeug „Polar 4“ schwer beschädigt wurde. Eine Reparatur war nicht möglich, so dass die Maschine außer Dienst gestellt werden musste. Seitdem konnten die wissenschaftlichen und logistischen Aufgaben im Polarflugbetrieb nur durch „Polar 2“ wahrgenommen werden. Damit das Alfred-Wegener-Institut als deutsches Zentrum für Polar- und Meeresforschung seinen wissenschaftlichen und logistischen Aufgaben in vollem Umfang nachkommen kann, ist ein zweites Polarflugzeug erforderlich.

Bremerhaven, den 31. Oktober 2006

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Hinweise für Redaktionen: Kontaktperson am Alfred-Wegener-Institut ist Dr. Andreas Herber (Tel. 0471/4831-1489; E-Mail: aherber@awi-bremerhaven.de). Ihr Ansprechpartner in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist Dr. Jens Kube (Tel. 0471/4831-2007; E-Mail: jkube@awi-bremerhaven.de).

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Das Institut

Das Alfred-Wegener-Institut forscht in den Polarregionen und Ozeanen der mittleren und hohen Breiten. Als eines von 18 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft koordiniert es Deutschlands Polarforschung und stellt Schiffe wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen für die internationale Wissenschaft zur Verfügung.