Der Transport von lebenden Fischen stellt eine besonders kritische Phase während der Produktion dar, da er mit erheblichem Stress für die Tiere verbunden ist. Ursachen sind unter anderem Handling, Überbesatz, Futterentzug und die Verschlechterung der Wasserqualität. Diese Stressoren führen zu einem physiologischen Ungleichgewicht, einer geschwächten Immunabwehr, erhöhter Mortalität und damit auch zu wirtschaftlichen sowie tierschutzrelevanten Problemen.
Während Futterzusätze in verschiedenen Tierarten bereits positive Effekte auf die Stressreduktion gezeigt haben, ist der Einsatz wasserlöslicher Extrakte oder Verbindungen während des Lebendtransports weitgehend unerforscht. Ein solcher Ansatz könnte eine innovative Alternative zu herkömmlichen Anästhetika darstellen, deren Wirkung oftmals unvorhersehbar ist.
Im Projekt TRANQUIL-FISH, werden wasserbasierte Formulierungen zur Stressreduktion bei Fischen für den Fischtransport entwickelt und validiert. Unter praxisnahen Bedingungen sollen die entwickelten Extrakte mit Regenbogenforellen (Oncorhynchus mykiss) getestet. Dabei werden physiologische Stressmarker (z. B. Cortisol), Wasserqualität, mikrobiologische Belastung, Verhalten sowie Erholung nach dem Transport untersucht.
Eine enge Zusammenarbeit mit Industriepartnern soll die Praxistauglichkeit des Verfahrens sicherstellen zudem wird das Tierwohl verbessert und nachhaltige Produktionsweisen gefördert und neue Möglichkeiten für eine wirtschaftliche Verwertung und weiterführende Forschung eröffnet.