15. August 2025
Online-Meldung

Arktis-Expedition mit norwegischem Forschungsschiff Kronprins Haakon

Forschungsschiff Kronprins Haakon (Foto: DimitriKalenitchenko/UiT/CAGE)

Was sind die globalen Auswirkungen einer eisfreien Arktis? Wie wird sich die Arktis bei zunehmender Klimaerwärmung entwickeln? Was bedeutet eine eisfreie Arktis für unsere Umwelt und unsere Gesellschaft? Dies sind die Schlüsselfragen, mit denen sich das „i2B - Into The Blue“ -Projekt befasst. 

Forschende von der UiT (The Arctic University of Norway), dem AWI (Alfred-Wegener-Institut - Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung), NORCE Climate and Environment in Bergen (Norwegen) und der UiB (University of Bergen, Norwegen) kombinieren geologische Aufzeichnungen und numerische Modelle, um diesen Fragen nachzugehen. Im Rahmen eines Synergy Grants des Europäischen Forschungsrats startet jetzt eine Expedition des i2b-Projekts mit dem norwegischen Forschungsschiff Kronprins Haakon in den Arktischen Ozean. Vom 16. August bis 19. September 2025 erschließen 25 wissenschaftliche Expeditionsteilnehmende über Sedimentkerne neue geologische Archive, die Aufschluss über das Klima in der Arktis während vergangener Warmzeiten (Zwischeneiszeiten) geben werden. Diese Archive sind entscheidend für das Verständnis der Auswirkungen eines „blauen“ (saisonal eisfreien) Arktischen Ozeans während der wichtigsten Zwischeneiszeiten vor ca. 130.000 und 400.000 Jahren.

Die Auswirkungen der globalen Erwärmung auf die Arktis beschäftigen die Forschung schon lange, denn die konkreten Folgen für die Region und unseren gesamten Planeten sind bisher unklar. Die sommerliche Eisschmelze setzt in den letzten Jahren immer früher ein und dauert länger an und Klimamodelle prognostizieren eine meereisfreie Arktis im Sommer vor dem Jahr 2050. Diese Trends bedeuten für die Arktis umfassendere klimatische Herausforderungen, wie z.B. marine Hitzewellen, die Atlantifizierung des Arktischen Ozeans, Ökosystemverschiebungen, veränderte Wettermuster, Eis-Albedo-Rückkopplungen, Methanfreisetzung - und dies zusätzlich zu neuen geopolitischen Dynamiken in einer eisfreien Arktis.

Auf der Expedition sammeln die Wissenschaftler:innen hochauflösende Sedimentkernen an mehreren Orten, um die Temperatur, die Meereisbedingungen, die Ozeanographie und das Ökosystem während der vergangenen warmen Zwischeneiszeiten vor ca. 130.000 und 400.000 Jahren zu rekonstruieren. Vergleiche dieser Daten mit aktuellen Beobachtungen erlauben dann Rückschlüsse darauf, wie die Arktis in wärmeren Klimazonen in einen Zustand des „blauen Ozeans“ überging. Außerdem untersuchen sie, ob die Vergangenheit als Fenster in unsere Zukunft dienen kann. 

Hier lässt sich die i2B Arktis-Expedition live verfolgen: https://arcg.is/0favaf0

Kontakt

Pressestelle

Folke Mehrtens
+49(0)471 4831-2007

Projektkommunikation i2b
Mariana Esteves
E-Mail: i2b-manager@uit.no
+47 45255470