Pressemitteilung

Polarstern-Expeditionsteilnehmer starten Richtung winterliche Antarktis – Meereis und Lebewesen des Südpolarmeers im Fokus

[06. Juni 2013] 

Bremerhaven, den 6. Juni 2013. Heute startet eine Gruppe Forschender des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, mit einem Flugzeug Richtung Südafrika. Die Reise in den Süden ist jedoch kein Sommerurlaub, sondern der Auftakt für eine besondere Fahrt: Am Samstag, den 8. Juni 2013, soll das Forschungsschiff Polarstern zu einer Expedition in den antarktischen Winter aufbrechen. 49 Forschende von Instituten aus zwölf Ländern werden gemeinsam mit 44 Besatzungsmitgliedern gut zwei Monate im Südpolarmeer unterwegs sein. Sie erforschen das Meereis, die Atmosphäre und den Ozean, bis die Expedition am 12. August in Punta Arenas, Chile, endet.

Der Forschungseisbrecher Polarstern ist weltweit eines der wenigen Schiffe, die den antarktischen Ozean im Winter befahren können. Das Weddellmeer als Zielgebiet der Expedition ist um diese Jahreszeit von Meereis bedeckt, Temperaturen um minus 30 Grad Celsius und die Polarnacht mit nur wenigen Stunden Dämmerlicht erwarten die Expeditionsteilnehmer. Diese besonderen Verhältnisse bedingen, dass viele physikalische, chemische und biologische Prozesse im antarktischen Winter unzureichend erforscht sind. Die Antarktis nimmt im System Erde eine Schlüsselrolle ein: Hier wird das so genannte Tiefenwasser gebildet, das die globalen Meeresströmungen antreibt.

Um grundlegende Daten in der winterlichen Antarktis zu gewinnen, hat Fahrtleiter Prof. Dr. Peter Lemke vom Alfred-Wegener-Institut ein internationales Team zusammengestellt und nimmt modernstes Forschungsgerät mit auf die Expedition. Sie wollen auf dem Greenwich-Meridian bis zur Küste der Antarktis beispielsweise der grundlegenden Frage nachgehen: Aus welchen Gründen nimmt die Ausbreitung des antarktischen Meereises leicht zu, während die Meereisbedeckung in der Arktis stetig zurückgeht?

Die zweite Expeditionshälfte führt dann in den beginnenden Frühling: Die geplante Route führt die Polarstern von der Küste der Antarktis weiter nach Nordwesten aus der Polarnacht in die aufgehende Sonne. Welche Mechanismen das Ökosystem des Südpolarmeeres nach dem langen, kalten und dunklen Winter wieder zum Leben erwachen lassen, ist die zweite Kernfrage des Forschungsprogramms.

 

In diesem Interview berichtet Fahrtleiter Prof. Dr. Peter Lemke, was sein Team erforschen möchte und was er sich von der Expedition erhofft.

Impressionen von der Expedition gibt es in dieser Bildergalerie sowie auf der AWI-facebook-Seite.

Aktuelle Berichte und Karten der Meereissituation finden Sie im Meereisportal.

Zusatzinfos gibt es in dieser AWI-Pressemitteilung.

Die Route der Polarstern können Sie auch live hier verfolgen: http://expedition.awi.de/

 

Hinweise für Redaktionen:

Weitere druckbare Bilder finden Sie in dieser Bildergalerie.

Ihre Ansprechpartnerin in der Pressestelle des Alfred-Wegener-Instituts ist Dr. Folke Mehrtens (Tel.: 0471 4831-2007; E-Mail: Folke.Mehrtens@awi.de).

 

Das Alfred-Wegener-Institut forscht in der Arktis, Antarktis und den Ozeanen der mittleren und hohen Breiten. Es koordiniert die Polarforschung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen in der Arktis und Antarktis für die internationale Wissenschaft zur Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist eines der 18 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands.

 

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Das Institut

Das Alfred-Wegener-Institut forscht in den Polarregionen und Ozeanen der mittleren und hohen Breiten. Als eines von 18 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft koordiniert es Deutschlands Polarforschung und stellt Schiffe wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen für die internationale Wissenschaft zur Verfügung.