AstaAkt1 ist zusammen mit dem Vorgängerprojekt MaNaKa Teil einer Reihe von Forschungsprojekten mit dem übergeordneten Ziel substanziell zum langfristigen Erhalt des Edelkrebses (Astacus astacus) in Deutschland beizutragen. Lag im Projekt MaNaKa der Fokus noch auf Maßnahmen für einen erfolgreichen Besatz mit Edelkrebsen, beschäftigt sich AstaAkt1 mit einem krebspestfreien Fischbesatz in Angelgewässern. Konkret geht es in dem Projekt darum, verschiedene Maßnahmen beim Handling und der Wasserdesinfektion so zu optimieren, dass ein Eintrag von Krebspest oder invasiven Flusskrebsarten so weit wie möglich ausgeschlossen werden kann.
Der schon mehrfach nachgewiesene zeitliche Zusammenhang von Fischbesatz und Krebspestausbrüchen bei den vom Aussterben bedrohten einheimischen Flusskrebsen Edelkrebs und Steinkrebs deuten darauf hin, dass Fischbesatz eine nicht unwesentliche Ursache für die Verbreitung des Krebspesterregers Aphanomyces astaci ist. Funde von Sporen des zu den Eipilzen gehörenden Erregers in Haltungsgewässern sowie im Kot von Fischen unterstützen den Verdacht. Es ist jedoch schwer den Zusammenhang eindeutig zu belegen, so dass es bis heute keine verlässliche Datengrundlage zu dem Thema gibt.
In dem Projekt verfolgen wir zwei Ansätze, um die Verbreitung der Sporen oder von ganzen Flusskrebsen, bzw. von infektiösen Teilen, soweit wie möglich auszuschließen.
1. Handling und technische Lösungen
Dabei soll die Effektivität von Zwischenhälterungs- und Besatzmethoden untersucht und erprobt werden. Dazu zählen Quarantänehaltung und „wasserlose“ Besatzmethoden, bei denen die Fische nicht zusammen mit dem Transportwasser ins Besatzgewässer eingesetzt werden. Auch werden verschiedene Techniken zum Entfernen von Krebsen und Krebsteilen aus den Transportbehältern erprobt.
2. Desinfektion des Haltungs-/Transportwassers und der Fische
Hier werden verschieden Desinfektionstechniken, wie UV, Ultraschall, Peressigsäuren und Wasserstoffperoxid, auf ihre Eignung zum Abtöten der Krebspestsporen hin getestet. Anschließend wird die Umsetzbarkeit in der Praxis, überprüft.
Die Desinfektionsversuche mit den Krebspestsporen werden in einem Sicherheitslabor von der Universität Landau durchgeführt. Die hier als effizient identifizierten Methoden werden anschließend am ZAF auf ihre Unbedenklichkeit für die Fischgesundheit hin überprüft und in einem letzten Schritt unter Realbedingungen bei einem Besatzfischtransport getestet.
Die Projektergebnisse werden in einem Leitfaden zusammengefasst und allen Angelvereinen und Fischzüchtern kostenfrei zum download zur Verfügung gestellt.
Projektleitung: Oliver Hauck
Mitarbeiter: Jörn Halfer
Kontakt: Mail an Oliver oder Jörn
(0)471 4831 2813
Laufzeit: 2 Jahre
Kooperationspartner: Universität Landau, Anglerverband Niedersachsen e.V.
Förderung: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Förderkennzeichen 2820BM001
Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Förderkennzeichen 2820BM001