Plastikmüll im Meer

Jährlich werden weltweit ca.300 Millionen Tonnen Plastik produziert, davon landet sehr viel (4,8 bis 12,7 Mio Tonnen) in den Ozeanen. Die aktuelle Gesamtmenge an Plastikmüll im Meer ist für Forscher*innen nur schwer abschätzbar. Sichtbar wird er an Stränden oder in den oft zitierten fünf Müllstrudeln. Wie der Müll ins Meer gelangt, wie er von Forscher*innen nachgewiesen wird und welche Folgen er für die Lebewesen haben kann, damit befassen sich unsere Projekte zum Thema Müll im Meer.

Im Schülerlabor können die Schüler*innen sich auf der Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse eigenes Wissen über den Nutzen von Plastik aber auch über die Gefahren von Plastikmüll erarbeitet. Im Freiland werden Umweltproben genommen (Müllmonitoring nach OSPAR) und anschließend im Labor selbstständig untersucht. Plastik wird durch moderne Analyseverfahren identifiziert und kategorisiert. Hierbei bekommen Schüler und Schülerinnen (SuS) einen Einblick in aktuelle wissenschaftliche Arbeitsweisen. Die Auswertung der Daten wird durch den Vergleich mit den Daten anderer Gruppen ergänzt, und fließt in wissenschaftliche Berichte oder öffentliche Datenbanken ein (z.B. Litterbase/OSPAR). Die Diskussion in der Gruppe zu Vor- und Nachteile von Plastik rundet das Bewusstsein der SuS ab und trägt zu einem nachhaltigen Wissen bei.

Das Planspiel "Das Plastik Dilemma", welches im Mai 2021 vom Schülerlabor OPENSEA publiziert wurde, integriert verschiedene Interessengruppen, die sich über die Zukunft einer fiktiven Stadt einig werden müssen. Mit unterschiedlichen Hintergrundinformationen und Experimenten eigenen sich die SuS Wissen für ihre Position an um bei einer abschließenden Diskussion die Sichtweise ihrer Rolle vertreten zu können. Dadurch wird den SuS das Für und Wider von Kunststoffen näher gebracht und eigene Handlungskompetenzen aufgezeigt.

Kunststoffe werden in Makro- und Mikroplastik unterteilt, mit beiden Arten wird in den Lernmodulen gearbeitet. In beiden Kategorien verursacht Plastik Schäden in der Umwelt, die auch auf Helgoland sichtbar sind. Beispielsweise verwenden Basstölpel, die auf Helgoland nisten beim Nestbau Fischernetzreste, in denen sie sich verfangen oder verletzen können. Auch größere Tiere wie Seehunde und Kegelrobben können sich an scharfkantigen Kunststoffresten verletzen oder sich in Geisternetzen und Seilen verfangen. Auch kleinste Planktonorganismen sind betroffen, sie nehmen Mikroplastik mit ihrer Nahrung auf. Dies kann die Lebewesen schädigen und sich im Nahrungsnetz akkumulieren.

Wenn ihr Euch weiter in die Thematik einlesen möchtet, könnt ihr hier viele Informationen und Neuigkeiten zum Thema Makro- und Mikroplastik finden.

 

Lexikon der wichtigsten Begriffe: