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Gemäß einer viel diskutierten Geo-Engineering-Idee könnten der Meereisrückgang und die globale Erwärmung gebremst werden, indem Millionen im Eis driftender, windgetriebener Pumpen die winterliche Eisbildung in der Arktis ankurbeln. AWI-Forscher haben diesen Vorschlag erstmalig in einem komplexen Klimamodell getestet und ihre Ergebnisse jetzt in der Fachzeitschrift Earth’s Future veröffentlicht. Dabei kommen sie zu ernüchternden Ergebnissen: Zwar könnten eisfreie Sommer um einige Jahrzehnte hinausgezögert werden. Außerhalb der Arktis würde dieser massive Eingriff jedoch keine nennenswerte Abkühlung mit sich bringen.
Die Höhenwinde des südlichen Westwindgürtels, der fast die Hälfte des Globus umfasst, haben sich in den letzten 1 Millionen Jahren über dem Südpazifik nicht so gleichförmig verhalten wie angenommen. Stattdessen verändern sie sich zyklisch auf langen Zeitskalen von ca. 21.000 Jahren. Eine neue Studie belegt nun eine enge Kopplung des Klimas der mittleren und hohen Breiten an das der Tropen im Südpazifik, mit Konsequenzen für die Kohlenstoffbilanz des pazifischen Südozeans und die Stabilität des westantarktischen Eisschildes.
Nach nur wenigen Tagen haben Wissenschaftler der MOSAiC-Expedition eine Eisscholle gefunden, auf der sie das Forschungscamp für die einjährige Drift durch das Nordpolarmeer aufbauen wollen. Damit ist einer der wichtigsten Meilensteine der Expedition bereits vor dem geplanten Termin und vor Einbruch der Polarnacht erreicht. Die Suche mit Hilfe von Satelliten, zwei Eisbrechern, Helikopterflügen und Erkundungsmissionen auf dem Eis war dennoch eine enorme Herausforderung – unter anderem weil es nach dem warmen Sommer kaum ausreichend dicke Schollen in der Ausgangsregion der Expedition gibt.
Der Weltklimarat IPCC stellt heute in Monaco seinen neuen Sonderbericht über den Ozean und die gefrorenen Regionen der Erde vor. Das Gutachten fasst Beobachtungen und Projektionen zu den klimabedingten Veränderungen der Ökosysteme von Ozeanen, Küsten, Polar- und Gebirgsregionen zusammen, beschreibt die Folgen für die Gesellschaft und zeigt mögliche Anpassungsoptionen auf. An dem Report hatten in den zurückliegenden drei Jahren 104 Forscherinnen und Forscher aus 36 Ländern mitgearbeitet. In den folgenden zwei Stellungnahmen ordnen Prof. Dr. Hans-Otto Pörtner, Ko-Vorsitzender der IPCC-Arbeitsgruppe II, und AWI-Direktorin Prof. Dr. Antje Boetius den neuen Bericht ein.
Nach einem Jahrzehnt der Vorbereitungen ist es soweit: Heute Abend um 20:30 Uhr verlässt der deutsche Eisbrecher Polarstern den Hafen im norwegischen Tromsø. An Bord erforschen Wissenschaftler eine im Winter nahezu unerreichbare Region, die entscheidend für das globale Klima ist.
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