Landbasierte Steinbutt Kultur

Seit den jüngsten Jahrzehnten sind Plattfische von großem Interesse für die Aquakultur in Europa, besonders Steinbutt (Scophthalmus maximus), Seezunge (Solea solea) und Heilbutt (Hippoglossus hippoglossus) sind Kandidaten für die kommerzielle Aquakultur. Jedoch erlebt nur die Aquakultur von Steinbutt einen kommerziell effektiven Fortschritt, bei Marktreife Größen nach 18 bis 24 Monaten. Im Jahre 1996 wurden 3.050 t in sechs europäischen Ländern kultiviert, wobei Spanien (1.800 t) und Frankreich (980 t) die größten Anteile haben (FAO). Interessanterweise ist neben der Größe des Steinbutts auch die richtige Pigmentierung ein entscheidender Faktor für die Akzeptanz der Konsumenten. Der Markt eröffnet kommerzielle Möglichkeiten, besonders da die Fänge aus Wildbeständen Rückläufig sind (weniger als 10.000 t pro Jahr).

Nutzung industriellen Salzes im Medium bei der bei der Aquakultur von Steinbutt

Hintergrund dieser Studie war die Planung einer möglichen Aquakultur Anlage zur Aufzucht von Steinbutt in Bremerhaven. Das Pilotprojekt wurde am AWI in Bremerhaven unter Kooperation mit dem Bremerhavener Institut für Lebensmitteltechnologie und Bioverfahrenstechnik realisiert. In der Weser bei Bremerhaven steht nur Brackwasser Verfügung, deshalb benötigt die Kultivierung von Steinbutt eine Zugabe von Salz. In diesem Projekt wurden die Effekte der Zugabe von Salz aus der Fischindustrie untersucht. Dieses Salz wurde in großen Mengen bei der Produktion von Seelachs eingesetzt. Das Salz könnte toxische Substanzen in geringer Konzentration oder größere Anzahlen von Mikroorganismen sowie biogene Amine enthalten. Letztere ergeben sich durch die Abbauprodukte bei der Lagerung des Fisches.

Das komplette System besteht aus drei Kreislaufsystemen, welche mit drei Hälterungsbecken und Komponenten zur Aufbereitung des Wassers bestückt sind. Einer der Tanks wurde mit dem Wasser aus der Weser gefüllt und mittels Umkehrosmose gereinigt um die Salzkonzentration zu erhöhen. Der zweite Tank wurde mit Wasser aus der Weser und industriellen Salz betrieben. Der dritte Tank wurde mit Frischwasser und künstlichem Aquariensalz befüllt. Für jeden Tank lag dich Besatzdichte bei ca. 20 Tieren (insgesamt 60 Tiere pro Kreislaufsystem).

Kontakt

Prof. Dr. Bela H. Buck