Ein Großteil der während PS124 durchgeführten Arbeiten, konzentriert sich auf den Einsatz und die Bergung von Sensoren und Geräten, die uns ein besseres Verständnis der Charakteristiken und der Strömungsdynamik des Wassers und des Eises im südlichen Weddellmeer ermöglichen. Dies ist jedoch nicht das ausschließliche Forschungsziel.
Ergänzend zur Erforschung der Wassersäule und des Eises wird auch der Meeresboden von mehreren Gruppen untersucht, unter anderem von dem Team des Ocean Floor Observation and Bathymetry System (OFOBS).
Bestehend aus Benthosökologen, Technikern und in Zusammenarbeit mit dem Bathymetrie-Team an Bord, wird das OFOBS-Gerät während vieler Nächte eingesetzt (Abb. 1), um die verschiedenen Meeresböden im südlichen Weddellmeer zu untersuchen.
Das OFOBS ist ein geschlepptes Gerät, das über ein spezielles Glasfaser- und Stromkabel mit POLARSTERN verbunden ist und eine hohe Daten- und Stromverbindung in die Tiefe ermöglicht. Diese Strom- und Datenkommunikation ist notwendig, da das OFOBS-System eine fortschrittliche Forschungsplattform ist, die eine hochauflösende Standbildkamera, eine Videokamera, vorwärts und seitwärts gerichtete Sonarsysteme, drei genaue Positionierungssysteme und eine Vielzahl anderer Hilfsinstrumente unterstützt. Durch die Möglichkeit, vom Schiff aus in Echtzeit mit dem OFOBS zu interagieren, können während des Einsatzes die bestmöglichen Daten gesammelt werden. Das OFOBS ist eine aktualisierte Version des Ozeanboden-Beobachtungssystems (OFOS), das seit einigen Jahren in der Antarktis und der Arktis eingesetzt wird. Es wird auch gelegentlich von anderen Forschungsschiffen aus eingesetzt, wie z.B. von der Sonne aus Deutschland und dem neuen Eisbrecher RV Kronprins Hakkon aus Norwegen. Das Gerät wurde z.B. eingesetzt, um die tiefsten jemals beobachteten benthischen Kraken im Pazifik und kürzlich die kriechenden Tiefseeschwämme der Arktis zu filmen.
Während COSMUS wird das OFOBS eingesetzt, um Daten von unterschiedlichen Meeresböden zu sammeln. Nicht der gesamte Meeresboden ist schlammig und unbesiedelt. So haben wir während PS124 zahlreiche interessante Habitate gefunden, die wir mit dem Gerät kartiert haben. Einige stellen wir in den folgenden drei Abbildungen vor:
PS124 grüßt aus dem wenige nautische Meilen breiten Spalt, der sich durch den Abbruch des Eisbergs A74 vom Brunt Schelfeis aufgetan hat.
Hartmut H. Hellmer (Fahrtleiter)
Hartmut Hellmer
+49(471)4831-1794
Hartmut.Hellmer@awi.de
Wissenschaftliche Koordination
Ingo Schewe
+49(471)4831-1709
Ingo Schewe
Assistenz
Sanne Bochert
+49(471)4831-1859
Sanne Bochert