Internationale Zusammenarbeit

Zwei neue Gastprofessoren in der AG Aquakulturforschung

Die AG Aquakulturforschung freut sich auf neue Zusammenarbeit mit Dr. Abdelfatah Abomohra von der Universität Chengdu, China und Prof. Kyaw Naing von der Universität Yangon, Myanmar
[20. Dezember 2022] 

Ende 2022 und Anfang 2023 werden am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), zwei neue Gastprofessoren ihre Arbeit aufnehmen: Möglich wird dies durch das Alexander von Humboldt Stipendium, welches beide erhalten haben. Die Wissenschaftler arbeiten bereits seit langem erfolgreich auf dem Gebiet der Biokonversion von Abfallströmen – die AG Aquakultur blickt neuen Impulsen und der internationalen Forschungszusammenarbeit entgegen.

Für eine nachhaltige und umweltfreundliche Kreislaufwirtschaft zur Erzeugung von Lebensmitteln ist eine Reduzierung der Abfälle und der daraus entstehenden Emissionen ein wesentlicher Bestandteil. In Deutschland fallen jährlich rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an, eine Verringerung dieser könnte laut Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft die Treibhausgasemission um 50 Prozent senken. Auch die Entsorgung anfallender Güllemengen trägt bislang in erheblichem Maße zur Treibhausgasemission bei und die jährlich ausgebrachten Mengen übersteigen den Nährstoffbedarf der Agrarinfrastruktur.

Um zu einer nachhaltigen Lösung beitragen zu können, befasst sich die AG Aquakulturforschung am AWI seit Längerem mit der Reduzierung von Emissionen aus Reststoffen aus der Aquakultur. Hierzu nutzen sie den Prozess der Biokonversion, der Umsetzung biologischer Substanzen durch Mikroalgen. „Aktuell laufen in der AG Mikroalgen bereits Versuche zur Kultivierung von Arthrospira-platensis-Algen auf Nährmedien in denen wir den notwendigen Phosphor komplett aus Rindergülle extrahiert haben“, so Dr. Stephan Ende.

„Wir freuen uns, nun in unseren Bemühungen von zwei international renommierten Gastprofessoren, Prof. Abomohra (Universität Chengdu, China) und Prof. Naing (Universität Yangon, Myanmar) unterstützt zu werden“, so Dr. Joachim Henjes und Dr. Stephan Ende. Prof. Abomohra und Prof. Naing haben beide ein Alexander von Humboldt Stipendium erhalten und werden zum Ende 2022 und Anfang 2023 am AWI starten. Ziel der Arbeiten ist die Weiterentwicklung der Biokonversion von lokalen Lebensmittelabfällen sowie die Entwicklung einer automatisierten Prototyp-Anlage zur Rückgewinnung von Phosphor und Ammonium aus Abfallstoffen. Beide Wissenschaftler arbeiten bereits seit langem erfolgreich auf diesem Gebiet und gemeinsam sollen nun die unterschiedlichen Kompetenzen zusammengebracht und technische Entwicklungen vorangebracht werden. Die Ergebnisse sollen anschließend nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Partnerländern zum Einsatz gebracht werden.

Dr. Abdelfatah Abomohra ist derzeit Professor für Umwelttechnik an der Abteilung für Umwelttechnik, School of Architecture and Civil Engineering, Chengdu University (China) und leitet dort das New Energy and Environmental Laboratory (NEEL). Sein Hauptfach umfasst Mikrobiologie und Umwelttechnik. Er verfügt über umfangreiche Forschungserfahrungen und hat eine klare Vision im Bereich der Biotechnologie und der Biokraftstoffproduktion. Im Jahr 2020 gehörte er zu den Top-10-Veröffentlichungen und -Zitaten der Universität Tanta (Ägypten), außerdem wurde er in die von der Stanford University veröffentlichte Liste der weltweit besten zwei Prozent der Wissenschaftler aufgenommen.

Prof. Kyaw Naing begann seine berufliche Laufbahn 1986 am Fachbereich Chemie der Universität Yangon in Myanmar und stieg dann in höhere Positionen bis zum Professor auf. Im Laufe seiner Karriere initiierte Prof. Naing viele erfolgreiche internationale Programme, Studierende- und Mitarbeitende-Austausche, Forschungskooperationen und internationale Workshops auf der ganzen Welt.

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