In Deutschland werden Mikroalgen hauptsächlich für den Einsatz als Nahrungsergänzungsmittel oder Extrakte für kosmetische oder pharmazeutische Anwendungen produziert. Dabei wird in der Regel große Mengen Kunstdünger eingesetzt und das Wasser energieintensiv beheizt. Um die Produktion von Mikroalgen nachhaltiger zu gestalten sollten dafür zukünftig Nebenströme aus landwirtschaftlichen Produktionsprozessen, bspw. aus Biogasanlagen eingesetzt werden. Deutschland als Agrarstandort bietet hier ein großes weitestgehend ungenutztes Potenzial.
Allerdings ist die Nutzung dieser Nebenströme für Mikroalgen kompliziert. So variiert die Zusammensetzung des Rückstands aus Biogasanlagen je nach Jahreszeit stark. Zudem entspricht die Zusammensetzung meist nicht den optimalen Nährstoffbedarfen der Mikroalgen. Diese und weitere Herausforderungen sollen in diesem Projekt untersucht und gelöst werden. Das Ziel ist der Aufbau einer Wertschöpfungskette bei der mit Hilfe von Restbiogasabfällen (flüssiger Gärrest und Wärme) hochwertige Mikroalgen produziert werden. Als Art wurde die Mikroalge Arthrospira platensis ausgewählt aus der C Phycocyanin (C-PC) gewonnen wird. Dieses soll dann als Nahrungs-, Futterergänzungs- und kosmetischer Rohstoff genutzt werden.
Das AWI setzt hier das Arbeitspaket 3 um, bei dem es um die Optimierung der C-PC-Produktion und Entwicklung der Arthrospira-Restbiomasse zu einem Futterergänzungsmittel für die Aquakultur geht.