Pressemitteilung

EPICA –DML

[16. Februar 2004] 

Die dritte Bohrsaison, die im Rahmen des auch von der EU geförderten EPICA Programms unter Leitung des AWI an der Kohnen Station (75°S, 0°E) im Dronning Maud Land stattfand, ist am 9. Februar in einer Tiefe von 2565 m erfolgreich abgeschlossen worden. Damit sind seit dem 10. Dezember 2003 1001 m Eiskern in sehr guter Qualität erbohrt worden. Diese Eiskerne wurden mit den Polarflugzeugen des AWI zur Neumayer Station geflogen und werden von dort für die weitere Bearbeitung in Kühlcontainern nach Bremerhaven verschifft.

Die Analyse der Eiskerne wird Aufschluss geben über die klimatischen Verhältnisse in diesem Teil der Antarktis während der letzten ca. 180.000 Jahre.

Während der letzten 2 Monate haben Wissenschaftler und Techniker aus fünf europäischen Ländern gemeinsam bei Temperaturen bis –40°C gearbeitet, um die Kerne zu erbohren und erste Messungen der physikalischen Eigenschaften sowie der Kristallstrukturen des Eises daran durchzuführen.

EPICA (European Project for Ice Coring in Antarctica) ist ein Gemeinschaftsprojekt, an dem zehn europäische Länder beteiligt sind. Im Rahmen dieses Programms finden zwei Eiskerntiefbohrungen statt. Die eine an Dome C hat bereits das älteste Eis (älter als 800.000 Jahre) erbohrt. Die jetzige Bohrung an der Kohnen Station wird nicht so altes Eis erbohren, dafür aber eine bessere zeitliche Auflösung haben und damit insbesondere Daten liefern, die besonders geeignet sind, vergleichend die klimatischen Verhältnisse der Nord- und Südhemisphäre zu studieren.

Bremerhaven, 16. Februar 2004

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Das Alfred-Wegener-Institut forscht in den Polarregionen und Ozeanen der mittleren und hohen Breiten. Als eines von 18 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft koordiniert es Deutschlands Polarforschung und stellt Schiffe wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen für die internationale Wissenschaft zur Verfügung.