UN-Klimakonferenz in Paris

Die Arktis in den Fokus rücken

COP21 Informationsveranstaltung zu den Effekten des Klimawandels auf die Arktis
[02. Dezember 2015] 

Am kommenden Samstag, 5. Dezember 2015, organisiert das European Polar Board gemeinsam mit dem Forschungsprojekt ICE-ARC und dem vom Alfred-Wegener-Institut geleiteten Konsortium EU-PolarNet eine offizielle Informationsveranstaltung während der diesjährigen UN-Klimakonferenz in Paris. Im Fokus steht dabei wie sich der Klimawandel auf die Arktis auswirkt und welche globalen Konsequenzen dieser Wandel im Hohen Norden mit sich zieht. Ziel der Veranstaltung ist es, eine Grundlage für fundierte und wissenschaftlich informierte politische Entscheidungen zu schaffen.

Während die ganze Welt diese Woche auf die Klimaverhandlungen in Paris blickt, lenken führende Wissenschaftler, Ökonomen und geopolitische Experten die Aufmerksamkeit auf die Arktis. Denn nirgendwo sonst sind die Folgen des Klimawandels so deutlich zu beobachten wie im Hohen Norden – und das hat Auswirkungen für Europa und Menschen weltweit.

Um politischen Entscheidungsträgern und Delegierten aller Interessensverbände einen Einblick in den Wandel der Arktis und seine globale Konsequenzen zu geben, haben sich das European Polar Board,  die Leiter des Forschungsprojekts ICE-ARC und das vom Alfred-Wegener-Institut geleitete Konsortium EU-PolarNet zusammengeschlossen. Gemeinsam organisieren sie im Rahmen der UN-Klimakonferenz eine Informationsveranstaltung der Europäischen Kommission mit dem Titel „Klimawandel in der Arktis –Lokale, regionale und globale Auswirkungen“.

„Die Arktis gewinnt politisch und wirtschaftlich immer mehr an globaler Bedeutung. Das birgt bedeutende Entwicklungsmöglichkeiten für die Region, wie neue Schifffahrtsrouten, Fischfang und die Gewinnung von Rohstoffen. Doch mit den Chancen steigen auch die Risiken verbunden mit den menschlichen Aktivitäten vor Ort, sowie das Konfliktpotential in der Region und darüber hinaus“, sagt Dr. Nicole Biebow, vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar und Meeresforschung und EU-PolarNet Projektleiterin.

Das European Polar Board, ICE-ARC und EU-PolarNet engagieren sich für eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern, politischen Entscheidungsträgern, Industrievertretern und lokalen Gemeinschaften. Das Ziel der gemeinsamen Informationsveranstaltung ist es somit, neue Denkansätze zu geben und Aufmerksamkeit dafür zu gewinnen, wie wichtig Diskussionen sind, die eine Brücke zwischen der Gesellschaft und der Wissenschaft schlagen.

Zu Wort kommen während der Veranstaltung führende Experten, die den Wandel der Arktis aus ökologischer, wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und geopolitischer Perspektive beleuchten.

Zu den Sprechern gehören Peter Horvath von der Generaldirektion Forschung und Innovation der Europäischen Kommission; Sir David King, ehemaliger wissenschaftlicher Chefberater der Regierung des Vereinigten Königreichs; Prof. Jean-Claude Gascard, Ozeanograf am Centre National de la Recherche Scientifique; Anthony Hobley, Vorstandsvorsitzender  der finanzanalytischen Initiative ‚The Carbon Tracker’; Sheila Watt-Cloutier, ehemalige Vorsitzende der Inuit Circumpolar Conference; sowie Thorben Hoffmeister, Verwaltungsbeamter im Bereich Geopolitik am Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr.

 

INFORMATIONEN ZUR VERANSTALTUNG

Veranstalter: ICE-ARC, EU-PolarNet und das European Polar Board

Titel: Climate Change in the Arctic – Local, Regional and Global Impacts

Ort: Blaue Zone: EU Pavillon, Halle 2B, Raum Brüssel / Paris – Le Bourget (Akkreditierung notwendig)

Datum: Samstag, 5. Dezember 2015 um 14: 30 Uhr

Dauer: 90 Minuten inklusive Diskussion

Das 90-minütige Briefing ermöglicht einen Informationsaustausch zwischen den Wissenschaftlern und den Teilnehmern. Die Veranstaltung ist in fünf Kernthemen unterteilt, die jeweils von führenden Experten vorgestellt werden:

1. Physikalische Grundlagen der Veränderungen in der Arktis
Experte: Sir David King, ehemaliger wissenschaftlicher Chefberater der Regierung des Vereinigten Königreichs

2. Szenarien arktischen Wandels und seine globalen Konsequenzen
Experte: Jean-Claude Gascard, Ozeanograf am Centre national de la recherche scientifique

3. Wirtschaftliche Auswirkungen arktischen Wandels
Experte: Anthony Hobley, Chief Executive The Carbon Tracker

4. Gesellschaftliche Konsequenzen arktischen Wandels
Expertin: Sheila Watt-Cloutier, ehemalige Vorsitzende der Inuit Circumpolar Conference und diesjährige Preisträgerin des Right Livelihood Aawards

5. Geopolitische und sicherheitsrelevante Konsequenzen arktischen Wandels
Experte: Thorben Hoffmeister, Executive Officer Geopolitik, Bundeswehr Geoinformation Center

Eingeleitet wird das Briefing von Paul Horvath, Generaldirektion Forschung und Innovation der Europäischen Kommission.

 

INFORMATIONEN ZU DEN VERANSTALTERN

ICE-ARC (Ice, Climate, Economic – Arctic Research on Change)

ICE-ARC ist ein vierjähriges Forschungsprogramm (2014 – 2017), das zum Ziel hat, die ökologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen arktischen Wandels zu erforschen. Physiker, Chemiker, Biologen, Ökonomen und Soziologen von insgesamt 23 Instituten und aus 10 europäischen Ländern (inkl. Grönland) und Russland versuchen gemeinsam die vielschichtigen Folgen der wandelnden Arktis besser zu verstehen. Gefördert wird das Projekt mit 11,5 Millionen Euro durch das 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union.

Weitere Informationen: www.ice-arc.eu

 

EU-PolarNet – „Connecting Science with Society“ bündelt die wissenschaftlichen und operativen Kompetenzen von 22 Forschungseinrichtungen aus 17 europäischen Ländern. Innerhalb der Polarforschung ist das Konsortium somit weltweit das größte seiner Art.  Ziel des Konsortiums ist es unter anderem ein integriertes europäisches Polarforschungsprogramm für die Antarktis und Arktis zu entwickeln. Bei der Konzeption dieser Polarforschungsstrategie arbeiten die Mitglieder EU-PolarNets von Anfang an auch mit Interessensvertretern aus der Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, sowie der lokalen Bevölkerung zusammen. Das EU-Forschungsrahmenprogramm Horizont 2020 fördert die Initiative über ihre Laufzeit von fünf Jahren mit zwei Millionen Euro. Die Netzwerkkoordination übernimmt das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung.

Weitere Informationen: www.eu-polarnet.eu

 

Das EPB ist ein Think Tank und auf höchster Ebene der europäische Vermittler für Kooperationen zwischen nationalen Leistungsträgern, nationalen Polarforschungsinstituten und wissenschaftlichen Organisationen. Es wurde im Jahr 1995 von der European Science Foundation als strategisches beratendes Gremium für Polarforschung gegründet. Die Mitglieder des EPBs kommen aus 17 verschiedenen Forschungsinstituten und nationalen Einrichtungen.

Weitere Informationen: www.europeanpolarboard.org