Dem Plastikmüll auf der Spur

Dr. Melanie Bergmann, Biologin am Alfred-Wegener-Institut.

Mikroplastik

Müll im Meer

LITTERBASE

Die Verschmutzung der Umwelt mit Plastikmüll hat sich in den zurückliegenden Jahrzehnten zu einem besorgniserregenden Problem mit globalem Ausmaß entwickelt. Das liegt zum einen an der weltweit wachsenden Herstellung von Kunststoffprodukten; zum anderen am unsachgemäßen Umgang mit ihnen sowie an fehlenden Entsorgungs- und Recyclingkonzepten. Obwohl alle Lebensräume der Erde mit Kunststoffresten belastet sind – angefangen bei der Atmosphäre über Seen, Flüsse, Ozeane bis hin zum Erdreich – ist noch unklar, wo sich das meiste Plastik anreichert und welche Folgen die Verschmutzung für die Ökosysteme und den Menschen hat. Das gilt insbesondere in Hinblick auf Mikroplastik, denn unter dem Einfluss von Sonnenstrahlung, mechanischem Abrieb und Temperaturschwankungen zerfallen größere Plastikteile mit der Zeit in immer kleinere Partikel. Ab einer Größe von fünf Millimetern spricht man von Mikroplastik, dessen winzige Bestandteile von einer viel größeren Zahl an Lebewesen aufgenommen werden können als größere Kunststoffreste.

Am AWI entwickeln wir neue Methoden, mit denen Plastikmüll und Mikroplastik in der Umwelt detektiert und ihre Mengen zuverlässig gemessen werden können. Außerdem untersuchen wir die Belastung verschiedener Lebensräume mit Kunststoffresten und deren Auswirkungen auf Organismen. Die erfassten Daten stellen wir in verständlichen Verbreitungskarten sowie in Grafiken dar, welche wir im Onlineportal LITTERBASE publizieren. Neben unseren eigenen Forschungsergebnissen sind dort auch die Daten anderer wissenschaftlicher Publikationen öffentlich zugänglich.