Küstenpolynien

Küstenpolynjen sind offene Wasserflächen in den eisbedeckten Regionen der Weltmeere, die sich bilden, wenn starke ablandige Winde das Meereis von der Küste weg drücken. Polynjen haben einen großen Einfluss auf den Stoff- und Wärmeaustausch zwischen Ozean und Atmosphäre.Hier bildet sich ständig neues Eis, das sich verformt und langsam dicker wird. Weil Polynjen sehr dynamische Strukturen mit starken Auswirkungen auf die lokalen atmosphärischen und ozeanischen Verhältnisse sind (teilweise mit regionalen Effekten), stellen sie ein interessantes Forschungsgebiet dar.

Kombination von Sensoren

Untersuchungen vor Ort sind logistisch oft schwierig und aufwändig. Hinzu kommt, dass Feldexpeditionen immer nur Momentaufnahmen liefern. Daher bieten sich auch für Polynjen Untersuchungen mit Hilfe von Erdbeobachtungssatelliten an. Im Rahmen unseres Projektes analysieren wir, welche Erkenntnisse sich mit den Daten der in den kommenden Jahren wachsenden Familie der Sentinel-Satelliten über Polynjen gewinnen lassen. Dazu nutzen wir archivierte Bilder älterer Satellitenmissionen, die ähnliche Eigenschaften wie die Daten der kommenden Generation von Satellitensensoren aufweisen. Auf diese Weise hoffen wir, umfassendere Informationen über die Entwickelung von Polynjen gewinnen zu können, um das Zusammenspiel der wirksamen Prozesse besser zu verstehen.

Kontakt

Thomas Hollands

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Förderung

Das Projekt "Kombination und Analyse von Daten verschiedener Satellitensensoren als Beitrag zur Erforschung von Polynjen in der Arktis und Antarktis" wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Auftrag des Deutschen Bundestags. Die verwendeten Daten von MDA (Radarsat), DLR (TerraSAR-X, RapidEye), ESA (Envisat ASAR) und Jaxa (ALOS PalSAR / ALOS2) wurde uns auf Grundlage entsprechender Datenanträge zur Verfügung gestellt.