Meereis, das nicht nur in Arktis und Antarktis, sondern z. B. auch im Bottnischen und Finnischen Meerbusen angetroffen wird, weist häufig eine hohe Dynamik auf. Die Bewegung einzelner Eisschollen oder ganzer Eisfelder variiert von nahezu Null zu Geschwindigkeiten von mehreren Kilometern pro Stunde. Aus zeitlichen Abfolgen von Satellitenbildern, die bevorzugt mit räumlich hochauflösenden Radarsystemen aufgenommen werden, können diese Bewegungen abgeleitet werden. Hierbei wird mit Hilfe eines Mustererkennungs-Algorithmus nach ähnlichen Meereis-Strukturen in den aufeinanderfolgenden Satellitenbildern gesucht. Die resultierenden Verschiebungen der einzelnen Strukturen entsprechen ihrem Driftweg, dies allerdings nur näherungsweise, da der zeitliche Abstand der Satellitenbildaufnahmen mehrere Stunden bis Tage betragen kann und kurzzeitige Variationen der Bewegungsrichtungen somit nicht erfasst werden.
Unterschiede im Geschwindigkeitsfeld können zu Deformationen im Meereis führen, wie z.B. den sogenannten Eisrücken. Diese und andere Deformationen weisen auf der einen Seite einen großen Einfluss auf die Wechselwirkung zwischen Atmosphäre, Meereis und Ozean auf und zum anderen stellen sie eine Gefahr für den Schiffsverkehr dar.
In unserer Arbeit konzentrieren wir uns u. a. darauf, wie man die Genauigkeit der Methoden zur Ableitung der Meereisbewegung verbessern und ihre Fehler quantifizieren kann.
Thomas Hollands
Stefanie Linow
Jakob Griebel
Meteorologie der Polargebiete
Fernerkundungstechnologien zur Beobachtung der Polarregionen
Kartierung der arktischen Tundra
Beobachtung von Küstenpolynien
Massenverlust des antarktischen Eisschilds
Bestimmung von Schneeakkumulationsraten
Diese Arbeit wird im Rahmen der Helmholtz-Allianz “Remote Sensing and Earth System Dynamics” durchgeführt und finanziert. Eine weiteren Studie wird aus dem AWI-Strategiefond unterstützt.