Entwicklung von IKZM Strategien für offshore Aquakulturen innerhalb offshore Windparks

Ziel dieses Projektes war die Entwicklung von Rahmenbedingungen zur Implementierung von multipler Co-Nutzung innerhalb der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftzone (AWZ) in der Nordsee, am Beispiel der Kombination von geplanten offshore Windparks und offshore Aquakultur.

Hintergrund

Fortschreitende biologisch und technisch orientierte Pilotstudien, die sich speziell auf extensive Produktion von Miesmuscheln (Mytilus edulis) und Kelb (Laminaria saccharina) beziehen, zeigten für die Marikultur in der deutschen Nordsee vielversprechende Ergebnisse (siehe die Projekte: „Offshore Aquakultur“ und „Roter Sand“). Über die Bereitstellung von festen Infrastrukturen, durch die Errichtung von offshore Windparks, wird eine neue Möglichkeit geschaffen um marine Organismen auf offener See zu kultivieren. Die Art der Festlegung der Areale für Windenergie Produktion ist nicht nur für einen Nutzer vorteilhaft, sondern bietet eine Basis für Synergieeffekte aus einer Doppelnutzung, welche potentiell verneigt werden könnte im Mulitnutzungs-Konzept: Wind und Organismen Aufzucht (siehe „Machbarkeitsstudie“).

Zusätzlich zu biologischen und technischen Projekten lag der Fokus in diesem Projekt auf dem Management der zusammenhängen Aktivitäten der zwei involvierten Akteursgruppen, Windfarmer und Marikultur Betreiber, als auch der Konditionierung zur Etablierung von multifunktionalem Co-Management zwischen allen involvierten Parteien.

Multinutzungskonzepte im Rahmen des integrierten Küstenzonenmanagements (IKZM)

Das Projekt zeigt die Wichtigkeit der Fähigkeiten und des Wissensstandes jedes Stakeholders auf um die möglichen Strategien zur offshore Multinutzung von zwei verschiedenen Gruppen, Windfarmer und Marikultur Betreiber, zu etablieren. Die Entwicklung eines neuen ökonomischen Sektors in einem Multinutzungs-Schema erfordert klare Definitionen der Rechte und Pflichten aller involvierten Parteien, welche auf der Ausarbeitung des jeweiligen Bedarfes, Angebots und Einschränkungen basieren. Daraufhin muss eine umfassende Bewertung der potenziellen Partnerschaften und Synergien zwischen den jeweiligen Akteuersgruppen durchgeführt werden um kurzfristige Profite und langfristige Umsätze für beide Industrien zu garantieren.

Zur Entwicklung eines Konzeptes zur Planung von Multinutzung ist eine enge Kooperationen mit Wissenschaftlern, Repräsentanten der verantwortlichen behördlichen Institutionen, Fischereiverbände, Marikultur Betreiber, und Windfarmer von Nöten. Denn die Kommunikation und die Mitarbeit zu einer möglichst frühen Phase spielen eine essentielle Rolle bei der Förderung von Kollaborationen und der Unterstützung aus dem Öffentlichen und privatem Sektor sowie von individuellen Stakeholdern. Co-Management im Sinne von „einer Situation in der zwei oder mehr Akteure verhandeln, sich gegenseitig eine faire Teilung der Managementfunktionen, Anspruch und Verantwortung für ein gegebenes Territorium, Areal oder eine Menge an natürlichen Ressourcen definieren und garantieren“ kann als ein angemessener Versuch zur Realisierung zusammenhängender Aktivitäten von offshore Windparks und Marikulturen angesehen werden. Außerdem wurde

Methoden

Im ersten Schritt wurden Arbeitsmodalitäten und Managementstrukturen in einem bestehenden Projekt in dem Muschelfischer zusammen mit Wissenschaftlern und Repräsentanten der jeweiligen Behörden zusammen arbeiten um das Potential der Ansiedlung von Saatmuscheln auf künstlichen Strukturen in küstennahem Gebiet zu testen. Die erlangten Erfahrungen wurden in einem zweiten Schritt genutzt um Management Strategien und wissenschaftliche Kriterien für ein Multinutzungs-Schema in offshore Gebieten zu entwickeln.

Zur gleichen Zeit wurden Literaturrecherchen und Experteninterviews mit dem Fokus auf Instandhaltung von Windparks und Konzepte zur Ernte von Marikulturen durchgeführt. Außerdem wurden Workshops durchgeführt um verschiedene Stakeholdergruppen zusammenzubringen und Konflikte und überlappende Interesse zu evaluieren.

Zielsetzung

Die zentralen Zielsetzungen des Projektes waren:

 

  • Entwicklung eines Realisierungskonzeptes zur Implementierung zur multiplen Meeresnutzung von offshore Windfarmen und Marikultur
  • Identifikation eines positiven Impulses für Multinutzungs-Schemata (z.B. win-win Situation, Kostenminimierung)
  • Etablierung von wissenschaftlichen Kriterien für multifunktionales Co-Management
  • Ausarbeitung von empfohlenen Abläufen für Multinutzungs-Konzepte in küstennahen und offshore Arealen.

Wird die Grundidee eines integrierten Küstenzonenmanagements Ansatzes akzeptiert, kann ein ökologischer und ökonomischer nachhaltiger Prozess gestartet werden und ein langzeitlicher Erfolg ist zu erwarten. Für diesen Ansatz ist eine Verbindung auf alles Ebenen nötig, nicht nur zwischen wissenschaftlichen Disziplinen, sondern auch durch Integration der gemeinschaftlichen Bedürfnisse, externer Nutzergruppe und verantwortlichen Regulations- und Planungsbehörden.

Beachtet man die spezifischen Bedürfnisse, Angebote und Beschränkungen der involvierten Parteien, sowie deren klar genannten Rechte und Pflichten, ist ein Spektrum an Chancen für Multiutzungs-Planung zu erwarten. Die Etablierung von wissenschaftlichen Kriterien und Methoden für die erfolgreiche Implementation von Multinutzungs-Konzepten für eine Windpark – Marikultur Interaktion fördert eine ökonomische Entwicklung an der Küste.

Dieses Projekt war Teil des gemeinsamen Projektes „Zukunft Küste – Coastal Futures“, dessen Ziel die Etablierung eines nachhaltigen integrierten Küstenzonenmanagements an der Westküste Schleswig-Holsteins.  Das Projekt wurde gefördert durch das Ministerium für Forschung und Bildung.

Kontakt

Prof. Dr. Bela H. Buck