Pressemitteilung

Technisches Schulprojekt an der Biologischen Anstalt Helgoland erfolgreich abgeschlossen

[12. Juli 2007] 

Bremerhaven, den 12. Juli 2007. Die Biologische Anstalt Helgoland hat in diesem Jahr ein Schulprojekt mit der James-Krüss-Schule auf Helgoland durchgeführt. Für die neunte und zehnte Klasse der Realschule mit Hauptschulanteil wurde in einem Wahlpflichtkurs der Bau eines optischen Geräts angeboten. Vier Schüler und Schülerinnen haben dabei zwei voll funktionsfähige Binokulare gebaut.

Mit Beginn des Schuljahres startete im August 2006 erstmals ein Wahlpflichtkurs an der Biologischen Anstalt Helgoland (BAH). Damit bietet die BAH als zweiter Standort des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft direkte Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses an. In diesem ersten Durchgang nahmen drei Schüler und eine Schülerin im Rahmen eines naturwissenschaftlich-technischen Wahlpflichtkurses an dem Projekt teil.

In den ersten sieben Wochen des Schuljahres haben sie die theoretischen Grundlagen zum Bau einer Stereolupe, auch Binokular genannt, erlernt. „Ein Binokular ist ein ganz schön kompliziertes Gerät! Es war gar nicht so einfach, die Funktion aller Komponenten zu verstehen“, so Sören Harlichs, einer der beteiligten Schüler.

Die technische Umsetzung des Binokularbaus erfolgte dann in der Werkstatt der BAH. In zweiwöchigem Rhythmus erarbeiteten die Schüler alle Schritte von der Planung bis zum Bau eines Binokulares. Der Feinmechaniker Heino Peters und Stefan Leusmann, Leiter des Aquariums Helgoland, standen den Schülern dabei mit Rat und Tat zur Seite. Peters: „In den Schulbüchern sind Mikroskope immer ganz einfach aufgebaut. Welche Präzision für die Fertigung eines brauchbaren Gerätes notwendig ist, war für die Schüler eine neue Erfahrung.“ Die Schüler erlernten in der Werkstatt unterschiedliche Verfahren zur Metallverarbeitung (Drehen, Fräsen, Bohren, Sägen und Gewinde schneiden) und den Umgang mit Messinstrumenten.

Ein Binokular enthält eine Reihe elektrischer Komponenten. Ihr Aufbau und ihre fachgerechte Installation war der technischen Höhepunkt des Projektes. Die Carl Zeiss GmbH stellte die Optik für die Mikroskope zur Verfügung. Lena Botter, Schülerin aus der 9. Klasse; „Das erste Mal durch das selbst gebaute Mikroskop zu sehen und dann auch noch ein gestochen scharfes Bild einer Zelle zu erkennen, war ein tolles Erfolgserlebnis. Schade, dass nicht in jedem Schulfach zum Jahresende ein so greifbares Resultat herauskommt.“

Zum Abschluss des Schulprojektes resümiert Projektleiterin Kathleen Herrig von der BAH: „Den Schülern, dem technischen Fachpersonal und den betreuenden Lehrkräften hat das Projekt sehr gut gefallen. Wir werden das Angebot auch im nächsten Jahr fortsetzen!“ Wiebke Hansen, Physiklehrerin der vier Teilnehmer/innen: „Eines der Binokulare wird nun in unserer Schule ausgestellt und soll die nachkommenden Schüler motivieren, sich auf solch ein komplexes und anwendungsnahes Projekt einzulassen.“

Die BAH ist eine wissenschaftliche Einrichtung innerhalb des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung. Mit den Schulprojekten will die BAH Interesse und Begeisterung an den Naturwissenschaften wecken und den Nachwuchs fördern. Schüler erlernen naturwissenschaftliche Unterrichtsinhalte in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und dem Forschungs- und Lehraquarium.

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Das Alfred-Wegener-Institut forscht in den Polarregionen und Ozeanen der mittleren und hohen Breiten. Als eines von 18 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft koordiniert es Deutschlands Polarforschung und stellt Schiffe wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen für die internationale Wissenschaft zur Verfügung.