Krabbenpulreste als Rohstoff für ein hochwertiges und nachhaltiges Futter für die Aquakultur

Die AWI Forschungsgruppen Funktionelle Ökologie und Aquakulturforschung untersuchen in Zusammenarbeit mit dem Projektpartner Kaesler Nutrition eine wertsteigernde Verarbeitung der vermeintlichen Abfälle (Pulreste) der Krabbenfischerei im Land Bremen. Neben dem Einsatz als Futtermittel für die Aquakultur wird ebenfalls die Verarbeitung und Isolierung von Futterzusatzstoffen untersucht.

Ziel dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt ist, durch eine lokale Verarbeitung und Verwertung von Nordseekrabben und Krabbenresten, den Mehrwert des Gesamtproduktes „Nordseekrabbe“ zu steigern. Durch die lokale Nutzung eines Reststroms soll die Ökobilanz, sowie der Nachhaltigkeitsstandard verbessert werden. Dieses Projekt dient als Türöffner für eine ressourcenschonende Verarbeitung der Krabbenreste.

Nordseekrabben werden direkt nach dem Fang an Bord gekocht und nach der Anlandung größtenteils per LKW in Niedriglohnländer transportiert, wo sie von Hand gepult werden und anschließend zurück geliefert werden. Der Anteil des begehrten Krabbenfleisches macht jedoch nur etwa 30% der Krabbe aus und der Rest wird meist ungenutzt entsorgt. Der vermeintliche „Krabben-Abfall“ enthält jedoch viele essentielle Nährstoffe, die als Futtermittel in der nachhaltigen Aquakultur oder als Futtermittelzusätze im gesamten Futtermittelsektor verwendet werden könnten.

Mittelfristig sollen durch dieses Vorhaben folgende positive Umwelteffekte erzielt werden: 

  • Ressourcenschutz: Lokale Verwertung und wertsteigernde Nutzung von Material-Restströ­men aus der MSC-zertifizierten Krabbenfischerei. 
  • Verbraucherschutz: Schnelle Verarbeitung und kurze Transportwege der Krabben mini­mieren den Einsatz bedenklicher Konservierungsmittel, bspw. Benzoesäure.
  • Klimaschutz: Reduktion langer und umweltbelastendender Transporte und die damit verbundene Reduktion der CO2 Emissionen.
  • Förderung nachhaltiger Aquakultur: Reduziert den ökologischen Fußabdruck von Shrimps aus rezirkulierenden Aquakultursystemen. Dadurch wird eine lokale und nachhaltige Shrimpproduktion gefördert.

Der frische Fang wird oft noch an Bord der Kutter gekocht

Das Ausgangsmaterial sind getrockneten Pulreste

Das Projektziel ist die Herstellung von Futterpellets für die Aquakultur

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