Pressemitteilung

Neues multifunktionales Werkstattgebäude für das Alfred-Wegener-Institut auf Helgoland – Einweihung und Tag der offenen Tür

[19. Juni 2013] 

Helgoland/Bremerhaven, den 19. Juni 2013. Am Donnerstag, den 20. Juni 2013, wird auf Helgoland ein neues Werkstattgebäude des Alfred-Wegener-Instituts (AWI), Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, eingeweiht. Mit dem Werkstattneubau wurde die erste Phase des so genannten Bluehouse-Greenhouse-Konzeptes realisiert: Die Entwicklung eines modernen Forschungskomplexes, dessen Energiebilanz möglichst klimaneutral bleibt. Das Gebäude hat 1,65 Millionen Euro gekostet, die insbesondere in nachhaltiges Bauen investiert wurden. Die feierliche Einweihung bildet den Auftakt zum Tag der offenen Tür der Biologischen Anstalt Helgoland. Neben der neuen Werkstatt stehen auch andere Institutsgebäude für alle Interessierten offen, wie beispielsweise das im Frühjahr 2013 eröffnete Ausbildungslabor.

Ein Meeresforschungsinstitut mitten in der Deutschen Bucht erfordert ein hohes Maß an Eigenständigkeit, wenn etwas kaputt geht. Das Team „Service und Technik“ springt ein, wenn Geräte oder Versuchsaufbauten repariert werden müssen. Bis zu zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Service und Technik bietet der Neubau am Ökolabor der Biologischen Anstalt Helgoland im Südhafen der Insel Platz. Sie können in dem zweigeschossigen Gebäude zukünftig Metall, Holz und Kunststoffe bearbeiten, sowie Maler-, Klebe- und Schweißarbeiten durchführen.

Das Team unterstützt die Wissenschaft in vielen Aufgaben. Die Techniker fertigen beispielsweise Filtrationsanlagen für mikrobiologische Experimente oder Anlagen, in denen Forschende untersuchen, wie Kunststoffmüll in der Nordsee umgewandelt oder besiedelt wird. Aber nicht nur im Wasser wirken die Kräfte der Natur, auch die Helgoländer Gebäude sind rauen Bedingungen ausgesetzt. Ihre Instandhaltung ist ein weiterer Aufgabenbereich des Technikteams, das das moderne Werkstattgebäude bereits bezogen hat. 

„Der neue Multifunktionsraum im Erdgeschoss der Werkstatt hat eine Absauganlage, so dass wir problemlos Klebestoffe verwenden können“, beschreibt der technische Leiter Heino Peters die Vorteile des Neubaus. „Im Obergeschoss gibt es neben Büros und Technikräumen auch einen Besprechungsraum, in dem wir mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ihre Projektideen diskutieren und zur ‚Baureife’ bringen können“, so Peters weiter.

„Das Fundament des Greenhouse-Konzeptes für effizientes Sanieren in unseren Gebäuden auf Helgoland ist nun gelegt. Bei den neuen Werkstätten haben wir besonders auf Nachhaltigkeit geachtet“, hebt Prof. Dr. Karen Wiltshire hervor, die die Biologische Anstalt Helgoland leitet. „Über die Lüftungsanlage ziehen wir aus der Abluft der Räume die Wärme und nutzen sie über Wärmetauscher wieder zur Erwärmung“, erläutert Wiltshire die Wärmerückgewinnung. Zusätzlich wird das Warmwasser über eine Solaranlage gewonnen und die Toilettenspülungen laufen mit Regenwasser. Am Donnerstag, den 20. Juni um 11:00 Uhr weiht Wiltshire gemeinsam mit Peters den Neubau ein. Neben Helgolands Bürgermeister Jörg Singer werden auch die Bundestagsabgeordneten Dr. Ole Schröder, Michael Kretschmer, Rüdiger Kruse und Dr. Ernst-Dieter Rossmann anwesend sein. Sie engagieren sich stark für das Bluehouse-Greenhouse-Projekt und informieren sich bei ihrem Helgolandbesuch über die neuesten Entwicklungen auf der Insel. (ACHTUNG, Ergänzung 20. Juni 2013: Die genannten Bundestagsabgeordneten konnten wegen Nebels nicht nach Helgoland fliegen und daher leider nicht an der Einweihungsveranstaltung teilnehmen.)

Helgoländer und Gäste können sich am Donnerstag zwischen 14:00 und 19:00 Uhr einen Eindruck von der neuen Werkstatt machen. Zusätzlich sind im Südhafengebiet das Ökolabor mit Bibliothek, das Tauchzentrum und die Heinckehalle mit Fischereigerät für die Öffentlichkeit zugänglich. Auch der Forschungskutter Uthörn kann besucht werden. Im Hauptgebäude im Osten der Insel freuen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des AWI-Helgoland auf den Austausch mit Interessierten. Sie zeigen beispielsweise in den neu renovierten Lehrlaboren, welche mikroskopisch kleinen Algen und Tiere zu Millionen im Nordseewasser schwimmen. Kinder erwartet eine Rallye mit spannenden Versuchen im Helgoländer Aquarium. Das Aquarium soll im späteren Ausbau als Bluehouse Menschen die Möglichkeit geben, ihre Leidenschaft für das Meer zu entdecken und für einen Tag selbst zum Meeresforscher zu werden.

 

Informationen für Redaktionen:

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Ihre Ansprechpartner am AWI-Helgoland sind Prof. Dr. Karen Wiltshire (Tel.: 04725 819-3238; E-Mail: Karen.Wiltshire@awi.de) und Heino Peters (Tel.: 04725 819-326; E-Mail: Heino.Peters@awi.de).

Ihre Ansprechpartnerin in der Pressestelle des Alfred-Wegener-Instituts ist Dr. Folke Mehrtens (Tel.: 0471 4831-2007; E-Mail: Folke.Mehrtens@awi.de).

 

Das Alfred-Wegener-Institut forscht in der Arktis, Antarktis und den Ozeanen der mittleren und hohen Breiten. Es koordiniert die Polarforschung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen in der Arktis und Antarktis für die internationale Wissenschaft zur Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist eines der 18 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands.

 

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Das Alfred-Wegener-Institut forscht in den Polarregionen und Ozeanen der mittleren und hohen Breiten. Als eines von 18 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft koordiniert es Deutschlands Polarforschung und stellt Schiffe wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen für die internationale Wissenschaft zur Verfügung.