Maritime Technologien

Neues Forschungsareal vor Helgoland nimmt Betrieb auf

AWI-Wissenschaftler testet dort Messinstrumente und Verankerungsmethoden
[24. April 2020] 

Nur wenige Seemeilen von der Insel Helgoland entfernt kennzeichnen jetzt acht gelbe Tonnen ein drei Quadratkilometer großes und 45 Meter tiefes Forschungstestfeld. Das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM hat das Areal eingerichtet und wird dort gemeinsam mit fünf Forschungspartnern Über- und Unterwasseranwendungen, vor allem autonome Unterwasserfahrzeuge und Flugsysteme testen, sowie Prozesse wie z. B. Stoffkreisläufe erforschen. 

Das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) will in dem neuen Forschungstestfeld Messinstrumente und Verankerungsmethoden erproben.

„Wir möchten unsere Messinstrumente und Verankerungsmessmethoden "vor der Haustür" ein wenig besser testen, bevor wir sie mit großem Aufwand "final" in Arktis oder Antarktis einsetzen“, beschreibt AWI-Ozeanograph Markus Janout sein geplantes Projekt. Auf diese Weise soll die Vertrautheit mit der Technologie verbessert werden, um in den polaren Forschungsgebieten eine möglichst gute Datengewinnung zu erzielen.

Janout plant die Verankerungen Anfang Juni mit dem AWI-Schiff Uthörn auszulegen und diese dann im September wieder einzuholen. Die eine ist eine Rohrverankerung, die dann später in der Antarktis einsetzt werden soll, wo Eisberge normale Verankerungen gefährden. Die andere soll einen Datenlogger testen. Ob das Vorhaben so durchgeführt werden kann, hängt aber von den weiteren Entwicklungen in der Corona-Krise ab.

Das neu eingerichtete Forschungsareal vor Helgoland ist der seeseitige Teil des „Testzentrums für maritime Technologien“, die landseitige Logistik hat das Institut bereits im Sommer 2019 aufgebaut. Innerhalb des Testzentrums bündeln fünf Forschungspartner ihre spezifischen Expertisen zu Materialforschung und Fertigungstechnologien, Künstlicher Intelligenz und Robotik, Werkstoff- und Küstenforschung, Meeresgeologie, mariner Stoffkreisläufe und Energieflüsse sowie Polar- und Meeresforschung, um Zukunftstechnologien für den maritimen Sektor einzusetzen.

Die fünf Forschungspartner sind das Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), das Helmholtz-Zentrum Geesthacht, das Zentrum für Material- und Küstenforschung (HZG), das Institut für Chemie und Biologie des Meeres der Universität Oldenburg und die Jacobs University Bremen. Sie haben dazu unter der Federführung des Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM ein interdisziplinäres Forschungskonsortium gegründet. Das Ziel des Forschungskonsortiums ist es, die Forschung und Entwicklung für den maritimen Sektor voranzutreiben. 

Das AWI unterstützt das Konsortium wissenschaftlich.

 

Die Pressemitteilung des Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM