Pressemitteilung

Halbzeit im Internationalen Polarjahr 2007/08

[04. März 2008] 

Wissenschaftler präsentieren die wichtigsten Ergebnisse der Polar- und Klimaforschung auf der 23. Internationalen Polartagung vom 10. – 14. März 2008 in Münster

Pressegespräch am 10. März um 13 Uhr

 

Ein Rekordminimum in der Meereisbedeckung der Arktis, neue Arten in der Tiefsee der Antarktis und unerwartete Erkenntnisse über das Klima der Vergangenheit – dies sind nur einige der Ergebnisse der ersten Expeditionen im Internationalen  Polarjahr 2007/08. Vom 10. – 14. März 2008 werden die bedeutendsten Projekte im Rahmen der 23. Internationalen Polartagung der Deutschen Gesellschaft für Polarforschung in Münster präsentiert. Neben den wissenschaftlichen Highlights stellen sich auch Schul- und Studentenprojekte vor. Pressevertreter sind herzlich eingeladen, die Polartagung zu besuchen. Am 10. März findet um 13 Uhr ein Pressegespräch im Fürstenberghaus in Münster statt. Neben den Veranstaltern werden der Vorsitzende der Deutschen Polarjahr-Kommission sowie einige der wichtigsten Projektleiter anwesend sein und für Interviews zur Verfügung stehen.

 

Expeditionen im Internationalen Polarjahr

Mehr als 25 Expeditionen zu Land, zu Wasser und in der Luft haben bereits stattgefunden, mindestens genauso viele werden in der zweiten Hälfte des Internationalen Polarjahres folgen. Alle liefern Bausteine für das Verständnis der Erde, seien sie das Klima, die biologische Vielfalt oder die Erdgeschichte betreffend. „Der Erkenntnisgewinn durch unsere Projekte ist beeindruckend und wir freuen uns, dass wir im Rahmen der Polartagung eine Halbzeitbilanz ziehen können“, sagte Prof. Dr. Reinhard Dietrich, Vorsitzender der Deutschen Kommission für das Internationale Polarjahr.

Nie wurde eine so geringe Ausdehnung und Dicke des arktischen Meereises gemessen wie im letzten Sommer. In der Antarktis haben Meeresbiologen erstmals systematisch die Artenvielfalt von der Oberfläche bis zum Meeresboden untersucht und dabei unter anderem bislang völlig unbekannte Arten entdeckt. Geologen und Geophysiker rekonstruieren die Topographie der Polargebiete in früheren Zeiten bis heute. Kennt man die Meerestiefe und die topographischen Hindernisse, so kann man die Meeresströmungen und damit auch die Klimaverhältnisse in den jeweiligen Erdzeitaltern berechnen. Sedimentkerne aus dem Meeresboden unter dem Antarktischen Schelfeis geben Einblicke in 20 Millionen Jahre Klimageschichte. „Diese Daten sind wichtig um Vorhersagen zu treffen, wie sich das Eis der Antarktis bei einer weiteren Klimaerwärmung verhalten wird“, so Dr. Gerhard Kuhn, Geologe am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung und Koordinator des deutschen Anteils am Projekt.

 

Die Bedeutung des Internationalen Polarjahrs 2007/08

Die Polargebiete sind nicht nur in besonderem Maße von der Erwärmung betroffen, sie sind auch ein einzigartiges Klimaarchiv. Um sie zu erforschen, sind aufwändige und kostspielige Expeditionen in die abgelegensten Gebiete der Erde notwendig. „Im Internationalen Polarjahr werden die Kräfte vieler Länder gebündelt und das gemeinschaftliche Forschungsinteresse den nationalen Interessen vorangestellt. Alle Polarjahr-Projekte haben erklärt, dass sie ihre Daten archivieren und der internationalen Wissenschaft zur Verfügung stellen werden“, sagte Prof. Dr. Reinhard Dietrich. Um Polar- und Klimaforschung für alle sichtbar und erlebbar zu machen, sind zahlreiche Medienvertreter und Lehrer in die Aktivitäten eingebunden.

 

Hinweise für Redaktionen:

Ihre Ansprechpartnerin in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Alfred-Wegener-Instituts ist Dr. Susanne Diederich (Tel: 0471 4831-1376, E-Mail: Susanne.Diederich@awi.de). Ihre Ansprechpartner in der Deutschen Kommission für das Internationale Polarjahr sind Prof. Dr. Reinhard Dietrich (Tel: 0351-463-34652, E-Mail: Reinhard.Dietrich@tu-dresden.de) und Dr. Karsten Gohl (Tel: 0471-4831-1361, E-Mail: Karsten.Gohl@awi.de). Die Veranstalter der Polartagung sind Professor Dr. Manfred Lange, Universität Münster, Institut für Geophysik (E-Mail: polartagung@uni-muenster.de) und Prof. Dr. Georg Kleinschmidt, Deutsche Gesellschaft für Polarforschung (E-Mail: kleinschmidt@em.uni-frankfurt.de). Bitte senden Sie uns bei Veröffentlichung einen Beleg.

 

Das Programm der Polartagung finden Sie unter www.uni-muenster.de/Polartagung/.

Weitere Informationen zum Internationalen Polarjahr finden Sie unter www.polarjahr.de.

 

Pressegespräch: Pressevertreter sind am 10. März um 13 Uhr im Fürstenberghaus in Münster, Domplatz 20-22, zu einem Pressegespräch eingeladen. Bitte melden Sie sich bei Dr. Susanne Diederich an: Tel: 0471-4831-1376, E-Mail: Susanne.Diederich@awi.de.

 

Das Alfred-Wegener-Institut forscht in der Arktis, Antarktis und den Ozeanen der gemäßigten sowie hohen Breiten. Es koordiniert die Polarforschung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen in der Arktis und Antarktis für die internationale Wissenschaft zur Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist eines der fünfzehn Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands.

Im Internationalen Polarjahr erforschen mehr als 50.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus über 60 Ländern die Polargebiete. Ihr Ziel ist es, die Rolle der Arktis und Antarktis für das Klima und die Ökosysteme der Erde zu untersuchen. Deutschland hat mit dem weltweit leistungsfähigsten Forschungseisbrecher Polarstern, mehreren Polarstationen und zwei Polarflugzeugen sehr gute Voraussetzungen, um in der Arktis und Antarktis zu forschen. Die Schwerpunktthemen, zu denen Deutschland in besonderer Weise beitragen kann sind: Polargebiete im Wandel des Weltklimas, Wandernde Kontinente, Vorstoß in unbekannte Regionen und Entwicklung innovativer Technologien.

 

 

 

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Das Institut

Das Alfred-Wegener-Institut forscht in den Polarregionen und Ozeanen der mittleren und hohen Breiten. Als eines von 18 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft koordiniert es Deutschlands Polarforschung und stellt Schiffe wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen für die internationale Wissenschaft zur Verfügung.