PS120 - Wochenbericht Nr. 1 | 2. - 9. Juni 2019

Polarstern in Port Stanley

[12. Juni 2019] 

Der PS120 Transit zwischen Port Stanley und Bremerhaven ist eine Forschungs- und Bildungsfahrt. Dreiundzwanzig junge Scholars, die in einem strengen Internationalen Wettbewerb mit insgesamt 800 Wettbewerber/innen ausgewählt wurden, nehmen an dem SoNoAT 2019 „Veränderte Ozeane: Veränderte Zukunft“ von POGO (Partnership for Observations in the Global Oceans), der NIPPON FOUNDATION und AtlantOS teil.

Alle PS120-Teilnehmer waren nach diversen Flughürden auf den Falkland Inseln angekommen und wurden von Mt. Pleasant über die karge und beeindruckende Weite der östlichen Falklandinsel zu den Transferbooten im Hafen von Port Stanley gefahren. Die wunderschöne POLARSTERN lag, hell erleuchtet, wartend in der Bucht.

Beim Anblick des imponierenden Schiffs war auf vielen Gesichtern große Aufregung zu erkennen. Einige der Scholars waren, obwohl in Ozeanographie geschult, nie auf einem größeren Forschungsschiff zur See gefahren.

Nachdem auf den Transferbooten jeder seine Rettungsweste bekam, wurde auch das Gepäck an Bord der kleinen Boote gehievt und wir konnten die kurze Seestrecke zur POLARSTERN zurücklegen, die wegen ihres großen Tiefgangs nicht an die Pier kommen konnte und deswegen draußen in der Bucht wartete.

Fünfundzwanzig Nationen sind nun zusätzlich auf Polarstern vertreten. Neben den 23 Scholars und 13 Dozenten, sind 9 Logistiker und ein „Wetterdienstler“ neu eingeschifft worden.  Es ging auch sofort los. Alle haben begeistert ihre Kammern bezogen und sich mit der Schiffssicherheit, der hilfsbereiten Crew, den Räumlichkeiten und dem guten Essen vertraut gemacht.  Mehrere Labore wurden eingerichtet.

Am nächsten Tag starteten wir die Forschung. Wir haben die Temperatur und Salzgehalte des Wassers mit den verschiedenen Methoden vermessen und konnten z.B. die Schichtung des kalten Tiefenwassers der Antarktis, beproben. Das Highlight für uns waren die sogenannten ARGO Floats, die wir alle paar Breitengrade ins Wasser setzen. Diese Geräte werden mindestens 3 Jahre lang, autark den Salzgehalt und die Temperatur in verschiedenen Tiefen messen und regelmäßig wiederauftauchen, um ihre Daten via Satellit an unsere internationalen Datenbanken zu schicken. Diese Daten werden benutzt, um Wetter- und Klimamodelle zu eichen, sowie die Ozean-Strömungen zu verfolgen.

Ziel ist es jungen Wissenschaftler/innen in praktischen Methoden für die Erforschung des Klimas und Ozeans zu unterrichten. Hierzu wurden sie in Arbeitsgruppen eingeteilt und den Dozenten und Themen zugewiesen. Alle fünf Tage wechseln die Studenten das Thema.

Die Kollegen und Kolleginnen an Bord, die zusätzliche Forschungsprogramme durchführen, z.B. den Meeresboden vermessen, wurden interessiert befragt, und auch die Expertisen der Logistiker wurden sofort von allen dankend aufgenommen. Nach wenigen Stunden war bei allen ein „Team Spirit“ zu erkennen.

In den nächsten Wochen stehen auf unserer Forschungsfahrt im Atlantik atmosphärische, ozeanografische, physikalische und biologische Untersuchungen im Mittelpunkt. Wir haben schon zehn Mess-Stationen erfolgreich hinter uns gebracht.

Weitere Berichte, Tweets und Bilder unserer Expedition finden Sie auf der Webseite des AWIs).

Nun werde ich zu der nächsten Probennahme mit der Rossette und CTD- 4453 m tief aufbrechen, mal sehen wie es mit der Temperatur der Tiefenwasser des Atlantiks steht.

An Bord geht es allen gut, und wir grüßen alle Familien, Freunde und Kollegen/innen ganz herzlich

Karen Wiltshire

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