Die Sedimente des Nordseebeckens und deren Gefüge sind durch zahlreiche Gletschervorstöße und –rückzüge geprägt. Die größte und bedeutendste Struktur in der südlichen Nordsee ist das Elbeurstromtal (~10,000 km²). Es wird angenommen, dass das Tal bereits im Tertiär als tektonischer Senckungsraum angelegt wurde. Die heutige Form des Tales entwickelte sich während der Weichseleiszeit als der Meeresspiegel ca. 130 m unter dem heutigen lag. Schmelzwässer flossen in nordöstliche Richtung und speisten die Paläo-Elbe. Während des holozänen Meeresspiegelanstieges wurde das Tal überflutet und zu sedimentiert. Heutzutage hebt sich nur noch die Ostflanke morphologische von der Umgebung ab. Die Westflanke des Elbeurstromtals wurde eingeebnet. Ein enges Raster von neu erhobenen flachseismischen Daten zusammen mit Seitensichtsonar Daten und Sedimentkernen soll genutzt werden, um die Entwicklung des Elbe-Urstromtal während des holozänen Meeresspiegelanstieges und die damit verbundene sedimentäre Verfüllung hochauflösend zu rekonstruieren.
Kontakt: Dr. Svenja Papenmeier, Dr. Christian Hass